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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

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Nie habe ich, unerachtet ich es nicht ver¬
schmähte mit ihr zu spielen, ihr Zutrauen
gewinnen können, sie blieb scheu und ver¬
schlossen. Diese Abgeneigtheit sich mir zu
schmiegen, ja diese stolze Art mir auszuwei¬
chen, erregt in mir die widrigsten Gefühle.
-- Es ist ein sublimer Gedanke, die Blume,
die auf dem Prunk ihrer glänzenden Farben
so stolz thut, gebrochen und dahin welken zu
sehen! -- ich gönne es Dir, diesen sublimen
Gedanken auszuführen, und es soll nicht an
Mitteln fehlen, den Zweck leicht und sicher
zu erreichen. -- Auf Hermogens Haupt soll
die Schuld fallen und ihn vernichten!" --
Euphemie sprach noch mehr über ihren Plan
und wurde mir mit jedem Worte verhaßter,
denn nur das gemeine verbrecherische Weib
sah ich in ihr, und so sehr ich nach Aure¬
liens Verderben dürstete, da ich nur dadurch
Befreiung von der gränzenlosen Quaal wahn¬
sinniger Liebe, die meine Brust zerfleischte,
hoffen konnte, so war mir doch Euphemiens

Nie habe ich, unerachtet ich es nicht ver¬
ſchmaͤhte mit ihr zu ſpielen, ihr Zutrauen
gewinnen koͤnnen, ſie blieb ſcheu und ver¬
ſchloſſen. Dieſe Abgeneigtheit ſich mir zu
ſchmiegen, ja dieſe ſtolze Art mir auszuwei¬
chen, erregt in mir die widrigſten Gefuͤhle.
— Es iſt ein ſublimer Gedanke, die Blume,
die auf dem Prunk ihrer glaͤnzenden Farben
ſo ſtolz thut, gebrochen und dahin welken zu
ſehen! — ich goͤnne es Dir, dieſen ſublimen
Gedanken auszufuͤhren, und es ſoll nicht an
Mitteln fehlen, den Zweck leicht und ſicher
zu erreichen. — Auf Hermogens Haupt ſoll
die Schuld fallen und ihn vernichten!“ —
Euphemie ſprach noch mehr uͤber ihren Plan
und wurde mir mit jedem Worte verhaßter,
denn nur das gemeine verbrecheriſche Weib
ſah ich in ihr, und ſo ſehr ich nach Aure¬
liens Verderben duͤrſtete, da ich nur dadurch
Befreiung von der graͤnzenloſen Quaal wahn¬
ſinniger Liebe, die meine Bruſt zerfleiſchte,
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[170/0186] Nie habe ich, unerachtet ich es nicht ver¬ ſchmaͤhte mit ihr zu ſpielen, ihr Zutrauen gewinnen koͤnnen, ſie blieb ſcheu und ver¬ ſchloſſen. Dieſe Abgeneigtheit ſich mir zu ſchmiegen, ja dieſe ſtolze Art mir auszuwei¬ chen, erregt in mir die widrigſten Gefuͤhle. — Es iſt ein ſublimer Gedanke, die Blume, die auf dem Prunk ihrer glaͤnzenden Farben ſo ſtolz thut, gebrochen und dahin welken zu ſehen! — ich goͤnne es Dir, dieſen ſublimen Gedanken auszufuͤhren, und es ſoll nicht an Mitteln fehlen, den Zweck leicht und ſicher zu erreichen. — Auf Hermogens Haupt ſoll die Schuld fallen und ihn vernichten!“ — Euphemie ſprach noch mehr uͤber ihren Plan und wurde mir mit jedem Worte verhaßter, denn nur das gemeine verbrecheriſche Weib ſah ich in ihr, und ſo ſehr ich nach Aure¬ liens Verderben duͤrſtete, da ich nur dadurch Befreiung von der graͤnzenloſen Quaal wahn¬ ſinniger Liebe, die meine Bruſt zerfleiſchte, hoffen konnte, ſo war mir doch Euphemiens

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Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/186>, abgerufen am 23.11.2024.