los: "mein Gott, ehrwürdiger Herr! Alles müßte mich trügen, wenn Sie nicht der Pa¬ ter Medardus aus dem Capuziner Kloster in . . r -- wären, aber wie sollte das möglich seyn? -- und doch! Sie sind es -- Sie sind es gewiß -- sprechen Sie doch nur!" -- Als hätte ein Blitz aus heitrer Luft mich getrof¬ fen, bebte es bei Reinholds Worten mir durch alle Glieder. Ich sah mich entlarvt, entdeckt, des Mordes beschuldigt, die Ver¬ zweiflung gab mir Stärke, es ging nun auf Tod und Leben. "Ich bin allerdings der Pater Medardus aus dem Capuziner Kloster in . . r -- und mit Auftrag und Vollmacht des Klosters auf einer Reise nach Rom be¬ griffen." -- Dies sprach ich mit all' der Ruhe und Gelassenheit, die ich nur zu erkünsteln vermochte. "So ist es denn vielleicht nur Zufall, sagte Reinhold: daß sie auf der Reise, vielleicht von der Heerstraße verirrt, hier ein¬ trafen, oder wie kam es, daß die Frau Ba¬ ronesse mit Ihnen bekannt wurde und sie her¬
schick¬
los: „mein Gott, ehrwuͤrdiger Herr! Alles muͤßte mich truͤgen, wenn Sie nicht der Pa¬ ter Medardus aus dem Capuziner Kloſter in . . r — waͤren, aber wie ſollte das moͤglich ſeyn? — und doch! Sie ſind es — Sie ſind es gewiß — ſprechen Sie doch nur!“ — Als haͤtte ein Blitz aus heitrer Luft mich getrof¬ fen, bebte es bei Reinholds Worten mir durch alle Glieder. Ich ſah mich entlarvt, entdeckt, des Mordes beſchuldigt, die Ver¬ zweiflung gab mir Staͤrke, es ging nun auf Tod und Leben. „Ich bin allerdings der Pater Medardus aus dem Capuziner Kloſter in . . r — und mit Auftrag und Vollmacht des Kloſters auf einer Reiſe nach Rom be¬ griffen.“ — Dies ſprach ich mit all' der Ruhe und Gelaſſenheit, die ich nur zu erkuͤnſteln vermochte. „So iſt es denn vielleicht nur Zufall, ſagte Reinhold: daß ſie auf der Reiſe, vielleicht von der Heerſtraße verirrt, hier ein¬ trafen, oder wie kam es, daß die Frau Ba¬ roneſſe mit Ihnen bekannt wurde und ſie her¬
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los: „mein Gott, ehrwuͤrdiger Herr! Alles
muͤßte mich truͤgen, wenn Sie nicht der Pa¬
ter Medardus aus dem Capuziner Kloſter in
. . r — waͤren, aber wie ſollte das moͤglich
ſeyn? — und doch! Sie ſind es — Sie ſind
es gewiß — ſprechen Sie doch nur!“ — Als
haͤtte ein Blitz aus heitrer Luft mich getrof¬
fen, bebte es bei Reinholds Worten mir
durch alle Glieder. Ich ſah mich entlarvt,
entdeckt, des Mordes beſchuldigt, die Ver¬
zweiflung gab mir Staͤrke, es ging nun auf
Tod und Leben. „Ich bin allerdings der
Pater Medardus aus dem Capuziner Kloſter
in . . r — und mit Auftrag und Vollmacht
des Kloſters auf einer Reiſe nach Rom be¬
griffen.“ — Dies ſprach ich mit all' der Ruhe
und Gelaſſenheit, die ich nur zu erkuͤnſteln
vermochte. „So iſt es denn vielleicht nur
Zufall, ſagte Reinhold: daß ſie auf der Reiſe,
vielleicht von der Heerſtraße verirrt, hier ein¬
trafen, oder wie kam es, daß die Frau Ba¬
roneſſe mit Ihnen bekannt wurde und ſie her¬
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/128>, abgerufen am 23.11.2024.
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