den Abgrund, antwortete es aus mir hohl und dumpf, denn ich war es nicht, der diese Worte sprach, unwillkührlich entflohen sie meinen Lippen. In mich gekehrt, immer in den Abgrund starrend, ob der blutige Leich¬ nam des Grafen sich nicht mir drohend erhe¬ ben werde, stand ich da. -- Es war mir, als habe ich ihn ermordet, noch immer hielt ich den Degen, Hut und Portefeuille krampfhaft fest. Da fuhr der junge Mensch fort: "Nun gnädiger Herr, reite ich den Fahrweg her¬ ab nach dem Städtchen, wo ich mich in dem Hause dicht vor dem Thor linker Hand ver¬ borgen halten will, Sie werden wohl gleich herab nach dem Schlosse wandeln, man wird Sie wohl schon erwarten, Hut und Degen nehme ich mit mir." -- Ich reichte ihm bei¬ des hin. "Nun leben Sie wohl, Herr Graf! recht viel Glück im Schlosse," rief der junge Mensch und verschwand singend und pfeifend in dem Dickigt. Ich hörte, daß er das Pferd, was dort angebunden, losmachte, und mit
den Abgrund, antwortete es aus mir hohl und dumpf, denn ich war es nicht, der dieſe Worte ſprach, unwillkuͤhrlich entflohen ſie meinen Lippen. In mich gekehrt, immer in den Abgrund ſtarrend, ob der blutige Leich¬ nam des Grafen ſich nicht mir drohend erhe¬ ben werde, ſtand ich da. — Es war mir, als habe ich ihn ermordet, noch immer hielt ich den Degen, Hut und Portefeuille krampfhaft feſt. Da fuhr der junge Menſch fort: „Nun gnaͤdiger Herr, reite ich den Fahrweg her¬ ab nach dem Staͤdtchen, wo ich mich in dem Hauſe dicht vor dem Thor linker Hand ver¬ borgen halten will, Sie werden wohl gleich herab nach dem Schloſſe wandeln, man wird Sie wohl ſchon erwarten, Hut und Degen nehme ich mit mir.“ — Ich reichte ihm bei¬ des hin. „Nun leben Sie wohl, Herr Graf! recht viel Gluͤck im Schloſſe,“ rief der junge Menſch und verſchwand ſingend und pfeifend in dem Dickigt. Ich hoͤrte, daß er das Pferd, was dort angebunden, losmachte, und mit
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den Abgrund, antwortete es aus mir hohl
und dumpf, denn ich war es nicht, der dieſe
Worte ſprach, unwillkuͤhrlich entflohen ſie
meinen Lippen. In mich gekehrt, immer in
den Abgrund ſtarrend, ob der blutige Leich¬
nam des Grafen ſich nicht mir drohend erhe¬
ben werde, ſtand ich da. — Es war mir, als
habe ich ihn ermordet, noch immer hielt ich
den Degen, Hut und Portefeuille krampfhaft
feſt. Da fuhr der junge Menſch fort: „Nun
gnaͤdiger Herr, reite ich den Fahrweg her¬
ab nach dem Staͤdtchen, wo ich mich in dem
Hauſe dicht vor dem Thor linker Hand ver¬
borgen halten will, Sie werden wohl gleich
herab nach dem Schloſſe wandeln, man wird
Sie wohl ſchon erwarten, Hut und Degen
nehme ich mit mir.“ — Ich reichte ihm bei¬
des hin. „Nun leben Sie wohl, Herr Graf!
recht viel Gluͤck im Schloſſe,“ rief der junge
Menſch und verſchwand ſingend und pfeifend
in dem Dickigt. Ich hoͤrte, daß er das Pferd,
was dort angebunden, losmachte, und mit
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/118>, abgerufen am 23.11.2024.
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