zu gebrauchen, und setzte die Flasche, welche sonst das Elixier enthielt, wieder in die Kiste.
Nicht wenig verwundert war ich, als ich aus den weitläuftigen Instruktionen des Priors wahrnahm, daß es mit meiner Sen¬ dung nach Rom nun wohl seine Richtigkeit hatte, und daß die Angelegenheit, welche dort die Gegenwart eines bevollmächtigten Bruders verlangte, gar viel bedeutete und in sich trug. Es fiel mir schwer aufs Herz, daß ich gesonnen, mit dem ersten Schritt aus dem Kloster, ohne alle Rücksicht mich meiner Freiheit zu überlassen; doch der Ge¬ danke an sie ermuthigte mich, und ich be¬ schloß, meinem Plane treu zu bleiben.
Die Brüder versammelten sich, und der Abschied von ihnen, vorzüglich von dem Va¬ ter Leonardus, erfüllte mich mit der tiefsten Wehmuth. -- Endlich schloß sich die Kloster¬ pforte hinter mir, und ich war gerüstet zur weiten Reise im Freien.
zu gebrauchen, und ſetzte die Flaſche, welche ſonſt das Elixier enthielt, wieder in die Kiſte.
Nicht wenig verwundert war ich, als ich aus den weitlaͤuftigen Inſtruktionen des Priors wahrnahm, daß es mit meiner Sen¬ dung nach Rom nun wohl ſeine Richtigkeit hatte, und daß die Angelegenheit, welche dort die Gegenwart eines bevollmaͤchtigten Bruders verlangte, gar viel bedeutete und in ſich trug. Es fiel mir ſchwer aufs Herz, daß ich geſonnen, mit dem erſten Schritt aus dem Kloſter, ohne alle Ruͤckſicht mich meiner Freiheit zu uͤberlaſſen; doch der Ge¬ danke an ſie ermuthigte mich, und ich be¬ ſchloß, meinem Plane treu zu bleiben.
Die Bruͤder verſammelten ſich, und der Abſchied von ihnen, vorzuͤglich von dem Va¬ ter Leonardus, erfuͤllte mich mit der tiefſten Wehmuth. — Endlich ſchloß ſich die Kloſter¬ pforte hinter mir, und ich war geruͤſtet zur weiten Reiſe im Freien.
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[94/0110]
zu gebrauchen, und ſetzte die Flaſche, welche
ſonſt das Elixier enthielt, wieder in die Kiſte.
Nicht wenig verwundert war ich, als
ich aus den weitlaͤuftigen Inſtruktionen des
Priors wahrnahm, daß es mit meiner Sen¬
dung nach Rom nun wohl ſeine Richtigkeit
hatte, und daß die Angelegenheit, welche
dort die Gegenwart eines bevollmaͤchtigten
Bruders verlangte, gar viel bedeutete und in
ſich trug. Es fiel mir ſchwer aufs Herz,
daß ich geſonnen, mit dem erſten Schritt
aus dem Kloſter, ohne alle Ruͤckſicht mich
meiner Freiheit zu uͤberlaſſen; doch der Ge¬
danke an ſie ermuthigte mich, und ich be¬
ſchloß, meinem Plane treu zu bleiben.
Die Bruͤder verſammelten ſich, und der
Abſchied von ihnen, vorzuͤglich von dem Va¬
ter Leonardus, erfuͤllte mich mit der tiefſten
Wehmuth. — Endlich ſchloß ſich die Kloſter¬
pforte hinter mir, und ich war geruͤſtet zur
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[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/110>, abgerufen am 23.11.2024.
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