Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite
Das Landleben.
Flumina amem silvasque inglorius.
Virg.

Wunderseliger Mann, welcher der Stadt entfloh!
Jedes Säuseln des Baums, jedes Geräusch des Bachs,
Jeder blinkende Kiesel
Predigt Tugend und Weisheit ihm.
Jedes Schattengesträuch ist ihm ein heiliger
Tempel, wo ihm sein Gott näher vorüberwallt,
Jeder Rasen ein Altar,
Wo er vor dem Erhabnen kniet.
Seine Nachtigall tönt Schlummer herab auf ihn,
Seine Nachtigall weckt flötend ihn wieder auf,
Wann das liebliche Frühroth
Durch die Bäum' auf sein Bette scheint.
Dann
Das Landleben.
Flumina amem ſilvasque inglorius.
Virg.

Wunderſeliger Mann, welcher der Stadt entfloh!
Jedes Säuſeln des Baums, jedes Geräuſch des Bachs,
Jeder blinkende Kieſel
Predigt Tugend und Weisheit ihm.
Jedes Schattengeſträuch iſt ihm ein heiliger
Tempel, wo ihm ſein Gott näher vorüberwallt,
Jeder Raſen ein Altar,
Wo er vor dem Erhabnen kniet.
Seine Nachtigall tönt Schlummer herab auf ihn,
Seine Nachtigall weckt flötend ihn wieder auf,
Wann das liebliche Frühroth
Durch die Bäum' auf ſein Bette ſcheint.
Dann
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0048" n="8"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head>Das Landleben.<lb/></head>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#c">Flumina amem &#x017F;ilvasque inglorius.</hi> </quote><lb/>
            <bibl> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#g #i">Virg.</hi> </hi> </bibl><lb/>
          </cit>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">W</hi>under&#x017F;eliger Mann, welcher der Stadt entfloh!</l><lb/>
              <l>Jedes Säu&#x017F;eln des Baums, jedes Geräu&#x017F;ch des Bachs,</l><lb/>
              <l>Jeder blinkende Kie&#x017F;el</l><lb/>
              <l>Predigt Tugend und Weisheit ihm.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Jedes Schattenge&#x017F;träuch i&#x017F;t ihm ein heiliger</l><lb/>
              <l>Tempel, wo ihm &#x017F;ein Gott näher vorüberwallt,</l><lb/>
              <l>Jeder Ra&#x017F;en ein Altar,</l><lb/>
              <l>Wo er vor dem Erhabnen kniet.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>Seine Nachtigall tönt Schlummer herab auf ihn,</l><lb/>
              <l>Seine Nachtigall weckt flötend ihn wieder auf,</l><lb/>
              <l>Wann das liebliche Frühroth</l><lb/>
              <l>Durch die Bäum' auf &#x017F;ein Bette &#x017F;cheint.</l><lb/>
            </lg>
            <fw place="bottom" type="catch">Dann<lb/></fw>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0048] Das Landleben. Flumina amem ſilvasque inglorius. Virg. Wunderſeliger Mann, welcher der Stadt entfloh! Jedes Säuſeln des Baums, jedes Geräuſch des Bachs, Jeder blinkende Kieſel Predigt Tugend und Weisheit ihm. Jedes Schattengeſträuch iſt ihm ein heiliger Tempel, wo ihm ſein Gott näher vorüberwallt, Jeder Raſen ein Altar, Wo er vor dem Erhabnen kniet. Seine Nachtigall tönt Schlummer herab auf ihn, Seine Nachtigall weckt flötend ihn wieder auf, Wann das liebliche Frühroth Durch die Bäum' auf ſein Bette ſcheint. Dann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/48
Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/48>, abgerufen am 24.11.2024.