Von ungedruckten Gedichten fand sich zum Theil nur der erste Aufsaz, wo Strofen und Verse durch einander, und, ohne dass etwas ausgestrichen ist, dieselben Ge¬ danken mehrmal umgearbeitet vorkommen. Wir haben mit treuer Sorgfalt gewählt, und was Hölty so, wie es war, seiner unwürdig erkannte, nach seiner Anweisung oder Andeutung geändert: eine Freundschaftspflicht, die wir stets, so lange er unter uns lebte, gegen einander ausgeübt, und die der Nachlebende dem Verstorbenen heilig versprochen hat. Wir haben seinen Nachlass so besorgt, wie unser redliche Freund, wenn wir früher gestorben wären, den unsrigen besorgt hätte. Eutin, im August 1783.
Voss.
In¬
Von ungedruckten Gedichten fand ſich zum Theil nur der erſte Aufſaz, wo Strofen und Verſe durch einander, und, ohne daſs etwas ausgeſtrichen iſt, dieſelben Ge¬ danken mehrmal umgearbeitet vorkommen. Wir haben mit treuer Sorgfalt gewählt, und was Hölty ſo, wie es war, ſeiner unwürdig erkannte, nach ſeiner Anweiſung oder Andeutung geändert: eine Freundſchaftspflicht, die wir ſtets, ſo lange er unter uns lebte, gegen einander ausgeübt, und die der Nachlebende dem Verſtorbenen heilig verſprochen hat. Wir haben ſeinen Nachlaſs ſo beſorgt, wie unſer redliche Freund, wenn wir früher geſtorben wären, den unſrigen beſorgt hätte. Eutin, im Auguſt 1783.
Voſs.
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[XXVII/0035]
Von ungedruckten Gedichten fand ſich zum Theil nur
der erſte Aufſaz, wo Strofen und Verſe durch einander,
und, ohne daſs etwas ausgeſtrichen iſt, dieſelben Ge¬
danken mehrmal umgearbeitet vorkommen. Wir haben
mit treuer Sorgfalt gewählt, und was Hölty ſo, wie es
war, ſeiner unwürdig erkannte, nach ſeiner Anweiſung
oder Andeutung geändert: eine Freundſchaftspflicht, die
wir ſtets, ſo lange er unter uns lebte, gegen einander
ausgeübt, und die der Nachlebende dem Verſtorbenen
heilig verſprochen hat. Wir haben ſeinen Nachlaſs ſo
beſorgt, wie unſer redliche Freund, wenn wir früher
geſtorben wären, den unſrigen beſorgt hätte. Eutin,
im Auguſt 1783.
Voſs.
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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. XXVII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/35>, abgerufen am 16.02.2025.
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