Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.An Laura. Bei dem Sterbebette ihrer Schwester, Wanke näher an das Sterbebette, Wo Lucindens Hülle starrt, Wo ihr Geist von seiner Sklavenkette Losgekettet ward. Helle deinen Thränenblick. Am Throne, Wo der Gottversöhner thront, Ist Lucinde mit der Siegeskrone, Wohl ihr! schon belohnt. Denke dieser bleichen Todesmiene,
Dieses Lagers, wo du weinst, Wann du wieder auf der Narrenbühne Deiner Stadt erscheinst. Ihres
An Laura. Bei dem Sterbebette ihrer Schweſter, Wanke näher an das Sterbebette, Wo Lucindens Hülle ſtarrt, Wo ihr Geiſt von ſeiner Sklavenkette Losgekettet ward. Helle deinen Thränenblick. Am Throne, Wo der Gottverſöhner thront, Iſt Lucinde mit der Siegeskrone, Wohl ihr! ſchon belohnt. Denke dieſer bleichen Todesmiene,
Dieſes Lagers, wo du weinſt, Wann du wieder auf der Narrenbühne Deiner Stadt erſcheinſt. Ihres
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An Laura.
Bei dem Sterbebette ihrer Schweſter,
im December 1768.
Wanke näher an das Sterbebette,
Wo Lucindens Hülle ſtarrt,
Wo ihr Geiſt von ſeiner Sklavenkette
Losgekettet ward.
Helle deinen Thränenblick. Am Throne,
Wo der Gottverſöhner thront,
Iſt Lucinde mit der Siegeskrone,
Wohl ihr! ſchon belohnt.
Denke dieſer bleichen Todesmiene,
Dieſes Lagers, wo du weinſt,
Wann du wieder auf der Narrenbühne
Deiner Stadt erſcheinſt.
Ihres
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Zitationshilfe: | Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/214>, abgerufen am 16.02.2025. |