Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Die Küsse, Weine, das Konfekt, Die Zuckerbissen alle, Wonach er sonst den Mund geleckt, Verkehrten sich in Galle. Der Vögel buhlerisch Konzert, Das er, in Luft verloren, Mit solcher Wonne jüngst gehört, Mistönte seinen Ohren. Nun floh er, mehr als Tod und Grab, Den Pallast und Ismenen, Und ging am Ufer auf und ab, Und weinte stille Thränen. O liebe, liebe Adelheid! So rief er sonder Ende: Der ich mein treues Herz geweiht! Und rang die welken Hände. Wie magst du, gute Seele, wohl Leanders Angedenken, Mit lautem Schluchzen, einen Zoll Getreuer Thränen schenken! O
Die Küſſe, Weine, das Konfekt, Die Zuckerbiſſen alle, Wonach er ſonſt den Mund geleckt, Verkehrten ſich in Galle. Der Vögel buhleriſch Konzert, Das er, in Luft verloren, Mit ſolcher Wonne jüngſt gehört, Mistönte ſeinen Ohren. Nun floh er, mehr als Tod und Grab, Den Pallaſt und Ismenen, Und ging am Ufer auf und ab, Und weinte ſtille Thränen. O liebe, liebe Adelheid! So rief er ſonder Ende: Der ich mein treues Herz geweiht! Und rang die welken Hände. Wie magſt du, gute Seele, wohl Leanders Angedenken, Mit lautem Schluchzen, einen Zoll Getreuer Thränen ſchenken! O
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Die Küſſe, Weine, das Konfekt,
Die Zuckerbiſſen alle,
Wonach er ſonſt den Mund geleckt,
Verkehrten ſich in Galle.
Der Vögel buhleriſch Konzert,
Das er, in Luft verloren,
Mit ſolcher Wonne jüngſt gehört,
Mistönte ſeinen Ohren.
Nun floh er, mehr als Tod und Grab,
Den Pallaſt und Ismenen,
Und ging am Ufer auf und ab,
Und weinte ſtille Thränen.
O liebe, liebe Adelheid!
So rief er ſonder Ende:
Der ich mein treues Herz geweiht!
Und rang die welken Hände.
Wie magſt du, gute Seele, wohl
Leanders Angedenken,
Mit lautem Schluchzen, einen Zoll
Getreuer Thränen ſchenken!
O
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