Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Die Treppen waren aus Achat; Das Dach und auch der Wetterhahn, Wie leichtlich zu erachten, Von feinem Gold' aus Hindostan, Besezet mit Smaragden. Ein wunderbares Feienschloss, Bei welchem sonder Zweifel, Der es erbaut, viel Schweiss vergoss, Gott sey bey uns, der Teufel! Ein grosser tapezirter Saal
Ging mitten durchs Gebäude, Mit Schildereien ohne Zahl: Die schönste Augenweide! Von Rafael und Tizian, Hier eine nackte Lede, Dort Vater Zeus mit ihr als Schwan In einer Liebesfehde; Der
Die Treppen waren aus Achat; Das Dach und auch der Wetterhahn, Wie leichtlich zu erachten, Von feinem Gold' aus Hindoſtan, Beſezet mit Smaragden. Ein wunderbares Feienſchloſs, Bei welchem ſonder Zweifel, Der es erbaut, viel Schweiſs vergoſs, Gott ſey bey uns, der Teufel! Ein groſſer tapezirter Saal
Ging mitten durchs Gebäude, Mit Schildereien ohne Zahl: Die ſchönſte Augenweide! Von Rafael und Tizian, Hier eine nackte Lede, Dort Vater Zeus mit ihr als Schwan In einer Liebesfehde; Der
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Die Treppen waren aus Achat;
Die weiten Flügelthüren,
Durch die man in den Pallaſt trat,
Aus blizenden Saffiren.
Das Dach und auch der Wetterhahn,
Wie leichtlich zu erachten,
Von feinem Gold' aus Hindoſtan,
Beſezet mit Smaragden.
Ein wunderbares Feienſchloſs,
Bei welchem ſonder Zweifel,
Der es erbaut, viel Schweiſs vergoſs,
Gott ſey bey uns, der Teufel!
Ein groſſer tapezirter Saal
Ging mitten durchs Gebäude,
Mit Schildereien ohne Zahl:
Die ſchönſte Augenweide!
Von Rafael und Tizian,
Hier eine nackte Lede,
Dort Vater Zeus mit ihr als Schwan
In einer Liebesfehde;
Der
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Zitationshilfe: | Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/155>, abgerufen am 16.02.2025. |