Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.Die Kirchenfenster regen sich, Es regen sich die Klocken. Es glänzt! es glänzt! Ach! seh' ich dich Mit deinen hellen Locken? Der Mond ists, so der Wolk' entrollt, Ins Kirchenfenster schimmert, Am rothen Band', am Flittergold Der Todtenkränze flimmert! O komm zurück! o komm zurück Von deines Gottes Throne! O komm auf einen Augenblick In deiner Siegerkrone! In deinem neuen Engelreiz Erscheine mir, erscheine, Die ich, gelehnt ans schwarze Kreuz, Auf deinem Grabe weine! Die
Die Kirchenfenſter regen ſich, Es regen ſich die Klocken. Es glänzt! es glänzt! Ach! ſeh' ich dich Mit deinen hellen Locken? Der Mond iſts, ſo der Wolk' entrollt, Ins Kirchenfenſter ſchimmert, Am rothen Band', am Flittergold Der Todtenkränze flimmert! O komm zurück! o komm zurück Von deines Gottes Throne! O komm auf einen Augenblick In deiner Siegerkrone! In deinem neuen Engelreiz Erſcheine mir, erſcheine, Die ich, gelehnt ans ſchwarze Kreuz, Auf deinem Grabe weine! Die
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Die Kirchenfenſter regen ſich,
Es regen ſich die Klocken.
Es glänzt! es glänzt! Ach! ſeh' ich dich
Mit deinen hellen Locken?
Der Mond iſts, ſo der Wolk' entrollt,
Ins Kirchenfenſter ſchimmert,
Am rothen Band', am Flittergold
Der Todtenkränze flimmert!
O komm zurück! o komm zurück
Von deines Gottes Throne!
O komm auf einen Augenblick
In deiner Siegerkrone!
In deinem neuen Engelreiz
Erſcheine mir, erſcheine,
Die ich, gelehnt ans ſchwarze Kreuz,
Auf deinem Grabe weine!
Die
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Zitationshilfe: | Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/113>, abgerufen am 16.02.2025. |