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Hölderlin, Friedrich: Hyperion. Zweiter Band. Tübingen, 1799.

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Wir waren so dem Hafen näher gekommen.

Noch Eines! sagt' er, da wir nun bei seinem Schiffe waren. Grüße deine Diotima! Liebt euch! werdet glüklich, schöne Seelen!

O mein Alabanda! rief ich, warum kann ich nicht an deiner Stelle gehn?

Dein Beruf ist schöner, erwiedert' er; behalt ihn! ihr gehörst du, jenes holde Wesen ist von nun an deine Welt - ach! weil kein Glük ist ohne Opfer, nimm als Opfer mich, o Schiksaal, an, und laß die Liebenden in ihrer Freude! -

Sein Herz fieng an, ihn zu überwältigen und er riß sich von mir und sprang ins Schiff, um sich und mir den Abschied abzukürzen. Ich fühlte diesen Augenblik, wie einen Wetterschlag, dem Nacht und Todtenstille folgte, aber mitten in dieser Vernichtung raffte meine Seele sich auf, ihn zu halten, den theuren Scheidenden und meine Arme zükten von selbst nach ihm. Weh! Alabanda! Alabanda! rief ich, und ein dumpfes Lebewohl hört ich vom Schiffe herüber.

Wir waren so dem Hafen näher gekommen.

Noch Eines! sagt’ er, da wir nun bei seinem Schiffe waren. Grüße deine Diotima! Liebt euch! werdet glüklich, schöne Seelen!

O mein Alabanda! rief ich, warum kann ich nicht an deiner Stelle gehn?

Dein Beruf ist schöner, erwiedert’ er; behalt ihn! ihr gehörst du, jenes holde Wesen ist von nun an deine Welt – ach! weil kein Glük ist ohne Opfer, nimm als Opfer mich, o Schiksaal, an, und laß die Liebenden in ihrer Freude! –

Sein Herz fieng an, ihn zu überwältigen und er riß sich von mir und sprang ins Schiff, um sich und mir den Abschied abzukürzen. Ich fühlte diesen Augenblik, wie einen Wetterschlag, dem Nacht und Todtenstille folgte, aber mitten in dieser Vernichtung raffte meine Seele sich auf, ihn zu halten, den theuren Scheidenden und meine Arme zükten von selbst nach ihm. Weh! Alabanda! Alabanda! rief ich, und ein dumpfes Lebewohl hört ich vom Schiffe herüber.

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[0093] Wir waren so dem Hafen näher gekommen. Noch Eines! sagt’ er, da wir nun bei seinem Schiffe waren. Grüße deine Diotima! Liebt euch! werdet glüklich, schöne Seelen! O mein Alabanda! rief ich, warum kann ich nicht an deiner Stelle gehn? Dein Beruf ist schöner, erwiedert’ er; behalt ihn! ihr gehörst du, jenes holde Wesen ist von nun an deine Welt – ach! weil kein Glük ist ohne Opfer, nimm als Opfer mich, o Schiksaal, an, und laß die Liebenden in ihrer Freude! – Sein Herz fieng an, ihn zu überwältigen und er riß sich von mir und sprang ins Schiff, um sich und mir den Abschied abzukürzen. Ich fühlte diesen Augenblik, wie einen Wetterschlag, dem Nacht und Todtenstille folgte, aber mitten in dieser Vernichtung raffte meine Seele sich auf, ihn zu halten, den theuren Scheidenden und meine Arme zükten von selbst nach ihm. Weh! Alabanda! Alabanda! rief ich, und ein dumpfes Lebewohl hört ich vom Schiffe herüber.

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Hyperion. Zweiter Band. Tübingen, 1799, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_hyperion02_1799/93>, abgerufen am 25.11.2024.