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Hölderlin, Friedrich: Hyperion. Zweiter Band. Tübingen, 1799.

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du im Heldenkampfe deines Herzens mir geprediget - laß dir genügen, Kind! und schik' in die Zeit dich - wärst du nicht der eitelste von allen eiteln gewesen?

Fortsezung.

Ich will es dir gerade sagen, was ich glaube. Dein Feuer lebt' in mir, dein Geist war in mich übergegangen; aber das hätte schwerlich geschadet, und nur dein Schiksaal hat mein neues Leben mir tödtlich gemacht. Zu mächtig war mir meine Seele durch dich, sie wäre durch dich auch wieder stille geworden. Du entzogst mein Leben der Erde, du hättest auch Macht gehabt, mich an die Erde zu fesseln, du hättest meine Seele, wie in einen Zauberkreis, in deine umfangenden Arme gebannt; ach! Einer deiner Herzensblike hätte mich vest gehalten, Eine deiner Liebesreden hätte mich wieder zum frohen gesunden Kinde gemacht; doch da dein eigen Schiksaal dich in Geisteseinsamkeit, wie Wasserfluth auf Bergesgipfel trieb, o da erst, als ich vollends meinte, dir habe das Wetter der Schlacht den Kerker gesprengt und mein Hyperion sei aufgeflogen in die alte Freiheit, da entschied sich es mit mir und wird nun bald sich enden.

du im Heldenkampfe deines Herzens mir geprediget – laß dir genügen, Kind! und schik’ in die Zeit dich – wärst du nicht der eitelste von allen eiteln gewesen?

Fortsezung.

Ich will es dir gerade sagen, was ich glaube. Dein Feuer lebt’ in mir, dein Geist war in mich übergegangen; aber das hätte schwerlich geschadet, und nur dein Schiksaal hat mein neues Leben mir tödtlich gemacht. Zu mächtig war mir meine Seele durch dich, sie wäre durch dich auch wieder stille geworden. Du entzogst mein Leben der Erde, du hättest auch Macht gehabt, mich an die Erde zu fesseln, du hättest meine Seele, wie in einen Zauberkreis, in deine umfangenden Arme gebannt; ach! Einer deiner Herzensblike hätte mich vest gehalten, Eine deiner Liebesreden hätte mich wieder zum frohen gesunden Kinde gemacht; doch da dein eigen Schiksaal dich in Geisteseinsamkeit, wie Wasserfluth auf Bergesgipfel trieb, o da erst, als ich vollends meinte, dir habe das Wetter der Schlacht den Kerker gesprengt und mein Hyperion sei aufgeflogen in die alte Freiheit, da entschied sich es mit mir und wird nun bald sich enden.

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[0100] du im Heldenkampfe deines Herzens mir geprediget – laß dir genügen, Kind! und schik’ in die Zeit dich – wärst du nicht der eitelste von allen eiteln gewesen? Fortsezung. Ich will es dir gerade sagen, was ich glaube. Dein Feuer lebt’ in mir, dein Geist war in mich übergegangen; aber das hätte schwerlich geschadet, und nur dein Schiksaal hat mein neues Leben mir tödtlich gemacht. Zu mächtig war mir meine Seele durch dich, sie wäre durch dich auch wieder stille geworden. Du entzogst mein Leben der Erde, du hättest auch Macht gehabt, mich an die Erde zu fesseln, du hättest meine Seele, wie in einen Zauberkreis, in deine umfangenden Arme gebannt; ach! Einer deiner Herzensblike hätte mich vest gehalten, Eine deiner Liebesreden hätte mich wieder zum frohen gesunden Kinde gemacht; doch da dein eigen Schiksaal dich in Geisteseinsamkeit, wie Wasserfluth auf Bergesgipfel trieb, o da erst, als ich vollends meinte, dir habe das Wetter der Schlacht den Kerker gesprengt und mein Hyperion sei aufgeflogen in die alte Freiheit, da entschied sich es mit mir und wird nun bald sich enden.

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Zitationshilfe: Hölderlin, Friedrich: Hyperion. Zweiter Band. Tübingen, 1799, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_hyperion02_1799/100>, abgerufen am 22.11.2024.