So mit den Himmlischen allein zu seyn, und Geht vorüber das Licht, und Strom und Wind, und Zeit eilt sie zum Ort, vor ihnen ein stetes Auge zu haben,
Seliger weiß und wünsch' ich nichts, so lange Nicht auch mich, wie die Winde, fort die Flut nimmt, Daß wohl aufgehoben, schlafend dahin ich Muß in den Wogen;
Aber es bleibt daheim gern, wer in treuem Busen Göttliches hält, und frei will ich, so Lang ich darf, euch all' ihr Sprachen des Himmels! Deuten und singen.
So mit den Himmliſchen allein zu ſeyn, und Geht voruͤber das Licht, und Strom und Wind, und Zeit eilt ſie zum Ort, vor ihnen ein ſtetes Auge zu haben,
Seliger weiß und wuͤnſch' ich nichts, ſo lange Nicht auch mich, wie die Winde, fort die Flut nimmt, Daß wohl aufgehoben, ſchlafend dahin ich Muß in den Wogen;
Aber es bleibt daheim gern, wer in treuem Buſen Goͤttliches haͤlt, und frei will ich, ſo Lang ich darf, euch all' ihr Sprachen des Himmels! Deuten und ſingen.
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[84/0092]
So mit den Himmliſchen allein zu ſeyn, und
Geht voruͤber das Licht, und Strom und Wind, und
Zeit eilt ſie zum Ort, vor ihnen ein ſtetes
Auge zu haben,
Seliger weiß und wuͤnſch' ich nichts, ſo lange
Nicht auch mich, wie die Winde, fort die Flut nimmt,
Daß wohl aufgehoben, ſchlafend dahin ich
Muß in den Wogen;
Aber es bleibt daheim gern, wer in treuem
Buſen Goͤttliches haͤlt, und frei will ich, ſo
Lang ich darf, euch all' ihr Sprachen des Himmels!
Deuten und ſingen.
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Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelderlin_gedichte_1826/92>, abgerufen am 23.07.2024.
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