Hölderlin, Friedrich: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.Die den heiteren Tag und süßen Schlummer und Hölderlin Gedichte. 11
Die den heiteren Tag und ſuͤßen Schlummer und Hoͤlderlin Gedichte. 11
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0169" n="161"/> <l>Die den heiteren Tag und ſuͤßen Schlummer und</l><lb/> <l>Ahnung</l><lb/> <l>Fernher bringen uͤber das Haupt der fuͤhlenden</l><lb/> <l>Menſchen</l><lb/> <l>Aus der Fuͤlle der Macht, auch ſie, die alten Ge-</l><lb/> <l>ſpielen,</l><lb/> <l>Wohnen, wie einſt, mit dir, und oft am daͤm-</l><lb/> <l>mernden Abend,</l><lb/> <l>Wenn von Aſiens Bergen herein das heilige</l><lb/> <l>Mondlicht</l><lb/> <l>Koͤmmt und die Sterne ſich in deiner Woge be-</l><lb/> <l>gegnen,</l><lb/> <l>Leuchteſt du von himmliſchem Glanz, und ſo, wie</l><lb/> <l>ſie wandeln,</l><lb/> <l>Wechſeln die Waſſer dir, es toͤnt die Weiſe der</l><lb/> <l>Bruͤder</l><lb/> <l>Droben, ihr Nachtgeſang im liebenden Buſen dir</l><lb/> <l>wieder.</l><lb/> <l>Wenn die allverklaͤrende dann, die Sonne des</l><lb/> <l>Tages,</l><lb/> <l>Sie, des Orients Kind, die Wunderthaͤtige, da iſt,</l><lb/> <l>Dann die Lebenden all im goldenen Traume be-</l><lb/> <l>ginnen,</l><lb/> <l>Den die Dichtende ſtets des Morgens ihnen be-</l><lb/> <l>reitet,</l><lb/> <l>Dir, dem trauernden Gott, dir ſendet ſie froheren</l><lb/> <l>Zauber,</l><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Hoͤlderlin Gedichte. 11</fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [161/0169]
Die den heiteren Tag und ſuͤßen Schlummer und
Ahnung
Fernher bringen uͤber das Haupt der fuͤhlenden
Menſchen
Aus der Fuͤlle der Macht, auch ſie, die alten Ge-
ſpielen,
Wohnen, wie einſt, mit dir, und oft am daͤm-
mernden Abend,
Wenn von Aſiens Bergen herein das heilige
Mondlicht
Koͤmmt und die Sterne ſich in deiner Woge be-
gegnen,
Leuchteſt du von himmliſchem Glanz, und ſo, wie
ſie wandeln,
Wechſeln die Waſſer dir, es toͤnt die Weiſe der
Bruͤder
Droben, ihr Nachtgeſang im liebenden Buſen dir
wieder.
Wenn die allverklaͤrende dann, die Sonne des
Tages,
Sie, des Orients Kind, die Wunderthaͤtige, da iſt,
Dann die Lebenden all im goldenen Traume be-
ginnen,
Den die Dichtende ſtets des Morgens ihnen be-
reitet,
Dir, dem trauernden Gott, dir ſendet ſie froheren
Zauber,
Hoͤlderlin Gedichte. 11
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