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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782.

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von Gärten.
fühl, von hoher Wonne und Ruhe vermischt, weiß der Prinz an der Hand Seiner
Gemahlinn sie zu empfinden, und mit dieser Empfindung der Schönheit der Schö-
pfung die jungen Pflanzen Seiner Liebe zu tränken. Die Natur selbst scheint sich der
seligen Beschäfftigung zu freuen. Die Abendröthe verweilt schöner zwischen den Ge-
büschen; und die Waldsänger verlängern ihre Melodien. Indessen wandelt Er zum
Louisenplatz, wo die Gipfel einiger hohen Waldbäume eine reizende Laubwölbung
über Louisens Obelisk her bilden, und ihn wetteifernd mit ihren Umschattungen zu
beschirmen scheinen, mit Seiner geliebten Familie hin. Er fühlt hier noch einmal
das Glück, Gemahl und Vater zu seyn. Sie verlieren sich unter zärtlichen Gesprä-
chen in die Dämmerung des mittlern von den drey schönen Waldgängen, die sich gleich
bey Louisenplatz mit abwechselndem Reiz eröffnen. Die Schatten verhüllen Sie,
und der letzte Seufzer der Nachtigall schmelzt Ihnen mit süßer Wehmuth nach.

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II. Augu-
Z 3

von Gaͤrten.
fuͤhl, von hoher Wonne und Ruhe vermiſcht, weiß der Prinz an der Hand Seiner
Gemahlinn ſie zu empfinden, und mit dieſer Empfindung der Schoͤnheit der Schoͤ-
pfung die jungen Pflanzen Seiner Liebe zu traͤnken. Die Natur ſelbſt ſcheint ſich der
ſeligen Beſchaͤfftigung zu freuen. Die Abendroͤthe verweilt ſchoͤner zwiſchen den Ge-
buͤſchen; und die Waldſaͤnger verlaͤngern ihre Melodien. Indeſſen wandelt Er zum
Louiſenplatz, wo die Gipfel einiger hohen Waldbaͤume eine reizende Laubwoͤlbung
uͤber Louiſens Obelisk her bilden, und ihn wetteifernd mit ihren Umſchattungen zu
beſchirmen ſcheinen, mit Seiner geliebten Familie hin. Er fuͤhlt hier noch einmal
das Gluͤck, Gemahl und Vater zu ſeyn. Sie verlieren ſich unter zaͤrtlichen Geſpraͤ-
chen in die Daͤmmerung des mittlern von den drey ſchoͤnen Waldgaͤngen, die ſich gleich
bey Louiſenplatz mit abwechſelndem Reiz eroͤffnen. Die Schatten verhuͤllen Sie,
und der letzte Seufzer der Nachtigall ſchmelzt Ihnen mit ſuͤßer Wehmuth nach.

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[181/0185] von Gaͤrten. fuͤhl, von hoher Wonne und Ruhe vermiſcht, weiß der Prinz an der Hand Seiner Gemahlinn ſie zu empfinden, und mit dieſer Empfindung der Schoͤnheit der Schoͤ- pfung die jungen Pflanzen Seiner Liebe zu traͤnken. Die Natur ſelbſt ſcheint ſich der ſeligen Beſchaͤfftigung zu freuen. Die Abendroͤthe verweilt ſchoͤner zwiſchen den Ge- buͤſchen; und die Waldſaͤnger verlaͤngern ihre Melodien. Indeſſen wandelt Er zum Louiſenplatz, wo die Gipfel einiger hohen Waldbaͤume eine reizende Laubwoͤlbung uͤber Louiſens Obelisk her bilden, und ihn wetteifernd mit ihren Umſchattungen zu beſchirmen ſcheinen, mit Seiner geliebten Familie hin. Er fuͤhlt hier noch einmal das Gluͤck, Gemahl und Vater zu ſeyn. Sie verlieren ſich unter zaͤrtlichen Geſpraͤ- chen in die Daͤmmerung des mittlern von den drey ſchoͤnen Waldgaͤngen, die ſich gleich bey Louiſenplatz mit abwechſelndem Reiz eroͤffnen. Die Schatten verhuͤllen Sie, und der letzte Seufzer der Nachtigall ſchmelzt Ihnen mit ſuͤßer Wehmuth nach. [Abbildung] II. Augu- Z 3

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst4_1782/185>, abgerufen am 24.11.2024.