Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782.Vierter Abschn. Gärten nach dem Unterschied etc. "Wir richten unsern Plan im Leben gemeiniglich nur auf glückliche Umstände [Abbildung]
Anhang.
Vierter Abſchn. Gaͤrten nach dem Unterſchied ꝛc. „Wir richten unſern Plan im Leben gemeiniglich nur auf gluͤckliche Umſtaͤnde [Abbildung]
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Vierter Abſchn. Gaͤrten nach dem Unterſchied ꝛc.
„Wir richten unſern Plan im Leben gemeiniglich nur auf gluͤckliche Umſtaͤnde
ein, und bereiten uns ſelten, ſehr ſelten auf die Widerwaͤrtigkeit. Wir bringen dieſen
Hang ſogar in die Anlage unſrer Gaͤrten; wir bauen nur die froͤhlichen Zierrathen des
Sommers an, und finden an keinen Pflanzen Geſchmack, als die durch milden Thau
und angenehmen Sonnenſchein aufbluͤhen. Wir verbannen den ſchrecklichen Winter
aus unſern Gedanken, wo wir den Mangel des wohlthaͤtigen Einfluſſes der Sonne
doppelt empfinden, weil wir dem durchdringenden Nordwinde und der ſchneidenden
Kaͤlte ausgeſetzt ſind. Weiſe iſt der Gaͤrtner, ſowohl im methaphoriſchen als buch-
ſtaͤblichen Verſtande, der ſich ein freundſchaftliches Dach gegen die Decemberſtuͤrme
beſorgt, und die Pflanzen anbaut, welche dieſe traurige Jahreszeit beleben und zieren.
Der iſt kein Philoſoph, der nicht in die Gaͤnge der Stoiker ſich zuruͤckziehen kann,
wenn der Garten des Epicurs verbluͤht iſt. Der iſt zu ſehr Philoſoph, der die Blu-
men und Geruͤche des Sommers verbannen will, um beſtaͤndig unter Cypreſſenſchatten
zu ſitzen.“
[Abbildung]
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