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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780.

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Dritter Abschnitt. Von Tempeln, Grotten,

Obgleich Gartengrotten Nachahmungen der natürlichen Höhlen sind, so muß
man doch in so weit auf eine bequeme Einrichtung bedacht seyn, daß sie sowohl die nö-
thige Reinlichkeit haben, als auch der Gesundheit nicht durch eine dumpfe Luft schaden.
Sie müssen nicht feucht, noch der Reinigung der Luft verschlossen seyn; sie lassen oh-
nedieß oft genug das Vergnügen der Kühlung von der Gefahr des Fiebers begleiten.
Wenn sie eng, niedrig und finster sind, so hören sie auf, Plätze eines angenehmen
Aufenthalts zu seyn. Allein wie erfrischend sind sie nicht, wenn sie aus hohen, trock-
nen und luftigen Felsen bestehen, mit freyen und geräumigen Gewölben, mit Oeffnun-
gen, die Licht und Aussicht verstatten!

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Sie dienen zwar nicht mehr zur beständigen Wohnung; indessen bieten sie durch
Vereinigung der Felsen, der kleinen Quellen und Wassergüsse, und der schattigten
Lage für gewisse Stunden eine erquickende Kühlung an. Außerdem können sie mit
ihren Nebenumständen eigene Scenen bilden, zumal an Plätzen des Sommers. Sie

gehören
Dritter Abſchnitt. Von Tempeln, Grotten,

Obgleich Gartengrotten Nachahmungen der natuͤrlichen Hoͤhlen ſind, ſo muß
man doch in ſo weit auf eine bequeme Einrichtung bedacht ſeyn, daß ſie ſowohl die noͤ-
thige Reinlichkeit haben, als auch der Geſundheit nicht durch eine dumpfe Luft ſchaden.
Sie muͤſſen nicht feucht, noch der Reinigung der Luft verſchloſſen ſeyn; ſie laſſen oh-
nedieß oft genug das Vergnuͤgen der Kuͤhlung von der Gefahr des Fiebers begleiten.
Wenn ſie eng, niedrig und finſter ſind, ſo hoͤren ſie auf, Plaͤtze eines angenehmen
Aufenthalts zu ſeyn. Allein wie erfriſchend ſind ſie nicht, wenn ſie aus hohen, trock-
nen und luftigen Felſen beſtehen, mit freyen und geraͤumigen Gewoͤlben, mit Oeffnun-
gen, die Licht und Ausſicht verſtatten!

[Abbildung]

Sie dienen zwar nicht mehr zur beſtaͤndigen Wohnung; indeſſen bieten ſie durch
Vereinigung der Felſen, der kleinen Quellen und Waſſerguͤſſe, und der ſchattigten
Lage fuͤr gewiſſe Stunden eine erquickende Kuͤhlung an. Außerdem koͤnnen ſie mit
ihren Nebenumſtaͤnden eigene Scenen bilden, zumal an Plaͤtzen des Sommers. Sie

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[92/0096] Dritter Abſchnitt. Von Tempeln, Grotten, Obgleich Gartengrotten Nachahmungen der natuͤrlichen Hoͤhlen ſind, ſo muß man doch in ſo weit auf eine bequeme Einrichtung bedacht ſeyn, daß ſie ſowohl die noͤ- thige Reinlichkeit haben, als auch der Geſundheit nicht durch eine dumpfe Luft ſchaden. Sie muͤſſen nicht feucht, noch der Reinigung der Luft verſchloſſen ſeyn; ſie laſſen oh- nedieß oft genug das Vergnuͤgen der Kuͤhlung von der Gefahr des Fiebers begleiten. Wenn ſie eng, niedrig und finſter ſind, ſo hoͤren ſie auf, Plaͤtze eines angenehmen Aufenthalts zu ſeyn. Allein wie erfriſchend ſind ſie nicht, wenn ſie aus hohen, trock- nen und luftigen Felſen beſtehen, mit freyen und geraͤumigen Gewoͤlben, mit Oeffnun- gen, die Licht und Ausſicht verſtatten! [Abbildung] Sie dienen zwar nicht mehr zur beſtaͤndigen Wohnung; indeſſen bieten ſie durch Vereinigung der Felſen, der kleinen Quellen und Waſſerguͤſſe, und der ſchattigten Lage fuͤr gewiſſe Stunden eine erquickende Kuͤhlung an. Außerdem koͤnnen ſie mit ihren Nebenumſtaͤnden eigene Scenen bilden, zumal an Plaͤtzen des Sommers. Sie gehoͤren

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst3_1780/96>, abgerufen am 24.11.2024.