Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780.Vorbericht. Bey den mancherley Schwierigkeiten und Kosten, die mit der Aus- Anmuth 2
Vorbericht. Bey den mancherley Schwierigkeiten und Koſten, die mit der Aus- Anmuth 2
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003" n="[III]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorbericht</hi>.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">B</hi>ey den mancherley Schwierigkeiten und Koſten, die mit der Aus-<lb/> gabe dieſes Werks, wie man aus ſeiner Einrichtung leicht urtheilen<lb/> kann, verbunden ſind, erſcheint dennoch dieſer Band, bald nach dem<lb/> zweyten, mit einigen Vorzuͤgen bereichert. Man findet hier nicht blos<lb/> eine groͤſſere Anzahl und Mannigfaltigkeit von Kupferſtichen, die von den<lb/> abgehandelten Materien veranlaßt worden, ſondern auch verſchiedene neue<lb/> Vorſtellungen von Landhaͤuſern, Gartengebaͤuden und Monumenten, die<lb/> wir der gluͤcklichen Erfindungskraft und dem Geſchmack des Herrn<lb/><hi rendition="#fr">Schuricht</hi> verdanken, eines jungen Kuͤnſtlers in <hi rendition="#fr">Dresden,</hi> deſſen<lb/> Ruhm einſt ſeinen Verdienſten gleichen wird. In keinem Theile der<lb/> Baukunſt herrſcht noch eine groͤſſere Duͤrftigkeit, als in dem, der die Gar-<lb/> tengebaͤude betrifft. Die gekuͤnſtelten Gebaͤude von Gitterwerk, welche<lb/> die <hi rendition="#fr">Franzoſen</hi> einfuͤhrten, und womit man ſich bisher behalf, kommen<lb/> in keine Betrachtung; und wenn wir einige Werke der <hi rendition="#fr">Englaͤnder</hi> ab-<lb/> rechnen, ſo hat die Architectur der Gaͤrten, die an neuen Erfindungen ſo<lb/> fruchtbar ſeyn koͤnnte, noch kaum ihren Anfang genommen. Alles, was<lb/> ſie bisher geliefert hat, betrifft faſt nichts als Luſtſchloͤſſer und Landhaͤu-<lb/> ſer; und von den mannigfaltigen andern Gartengebaͤuden findet man<lb/> ſelbſt bey den beruͤhmteſten Architecturlehrern unter den <hi rendition="#fr">Italiaͤnern</hi><lb/> kaum eine Spur, die auf Erfindungen leitete. Herr <hi rendition="#fr">Schuricht</hi> betritt<lb/> daher eine neue Bahn. Und er hat den Charakter der Gartengebaͤude<lb/> ſo gluͤcklich gefaßt, daß man die Reinigkeit, Einfalt, Leichtigkeit und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">2</fw><fw place="bottom" type="catch">Anmuth</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[III]/0003]
Vorbericht.
Bey den mancherley Schwierigkeiten und Koſten, die mit der Aus-
gabe dieſes Werks, wie man aus ſeiner Einrichtung leicht urtheilen
kann, verbunden ſind, erſcheint dennoch dieſer Band, bald nach dem
zweyten, mit einigen Vorzuͤgen bereichert. Man findet hier nicht blos
eine groͤſſere Anzahl und Mannigfaltigkeit von Kupferſtichen, die von den
abgehandelten Materien veranlaßt worden, ſondern auch verſchiedene neue
Vorſtellungen von Landhaͤuſern, Gartengebaͤuden und Monumenten, die
wir der gluͤcklichen Erfindungskraft und dem Geſchmack des Herrn
Schuricht verdanken, eines jungen Kuͤnſtlers in Dresden, deſſen
Ruhm einſt ſeinen Verdienſten gleichen wird. In keinem Theile der
Baukunſt herrſcht noch eine groͤſſere Duͤrftigkeit, als in dem, der die Gar-
tengebaͤude betrifft. Die gekuͤnſtelten Gebaͤude von Gitterwerk, welche
die Franzoſen einfuͤhrten, und womit man ſich bisher behalf, kommen
in keine Betrachtung; und wenn wir einige Werke der Englaͤnder ab-
rechnen, ſo hat die Architectur der Gaͤrten, die an neuen Erfindungen ſo
fruchtbar ſeyn koͤnnte, noch kaum ihren Anfang genommen. Alles, was
ſie bisher geliefert hat, betrifft faſt nichts als Luſtſchloͤſſer und Landhaͤu-
ſer; und von den mannigfaltigen andern Gartengebaͤuden findet man
ſelbſt bey den beruͤhmteſten Architecturlehrern unter den Italiaͤnern
kaum eine Spur, die auf Erfindungen leitete. Herr Schuricht betritt
daher eine neue Bahn. Und er hat den Charakter der Gartengebaͤude
ſo gluͤcklich gefaßt, daß man die Reinigkeit, Einfalt, Leichtigkeit und
Anmuth
2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |