Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780.Anhang. Beschreibungen schen welchen die Haine, Lustgebüsche, Wildnisse, Spaziergänge, alle Anpflanzungenund Scenen, mit Waldstücken abwechselnd, liegen. Die Schloßallee geht nach Norden, und theilt den Wald und den ganzen Park Zwischen dem Schlosse und dem Anfange des Waldes, wo die Schloßallee mit Auf den beyden Ecken des Waldes, wo sie anfängt, wird das Auge von zwey zen, *) Diese und die folgenden Werke der
Bildhauerkunst, die hier genauer angezeigt werden, sind von dem berühmten Bild- hauer, dem Justizrath und Professor, auch Director der Academie der Künste zu Co- penhagen, Herrn Wiedewelt. Man hat von dem größten Theil Abbildungen in Fol. [Spaltenumbruch] gestochen, unter dem Titel: Monumenta Fredensburgica jussu Friderici V. erecta, ohne Beschreibung. Allein diese Werke verdienten durch einen glücklichern Grab- stichel zum Ruhm der nordischen Kunst den Ausländern bekannt gemacht zu werden. Anhang. Beſchreibungen ſchen welchen die Haine, Luſtgebuͤſche, Wildniſſe, Spaziergaͤnge, alle Anpflanzungenund Scenen, mit Waldſtuͤcken abwechſelnd, liegen. Die Schloßallee geht nach Norden, und theilt den Wald und den ganzen Park Zwiſchen dem Schloſſe und dem Anfange des Waldes, wo die Schloßallee mit Auf den beyden Ecken des Waldes, wo ſie anfaͤngt, wird das Auge von zwey zen, *) Dieſe und die folgenden Werke der
Bildhauerkunſt, die hier genauer angezeigt werden, ſind von dem beruͤhmten Bild- hauer, dem Juſtizrath und Profeſſor, auch Director der Academie der Kuͤnſte zu Co- penhagen, Herrn Wiedewelt. Man hat von dem groͤßten Theil Abbildungen in Fol. [Spaltenumbruch] geſtochen, unter dem Titel: Monumenta Fredensburgica juſſu Friderici V. erecta, ohne Beſchreibung. Allein dieſe Werke verdienten durch einen gluͤcklichern Grab- ſtichel zum Ruhm der nordiſchen Kunſt den Auslaͤndern bekannt gemacht zu werden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0185" n="174"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anhang. Beſchreibungen</hi></fw><lb/> ſchen welchen die Haine, Luſtgebuͤſche, Wildniſſe, Spaziergaͤnge, alle Anpflanzungen<lb/> und Scenen, mit Waldſtuͤcken abwechſelnd, liegen.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Schloßallee</hi> geht nach Norden, und theilt den Wald und den ganzen Park<lb/> in zwey große Reviere, in das <hi rendition="#fr">Oſtrevier,</hi> das ſich von Norden nach Oſten zur Rech-<lb/> ten erſtreckt, und in das <hi rendition="#fr">Weſtrevier,</hi> das ſich von Norden nach Weſten zur Linken<lb/> verbreitet.</p><lb/> <p>Zwiſchen dem Schloſſe und dem Anfange des Waldes, wo die Schloßallee mit<lb/> allen Hauptalleen anfaͤngt, außer daß die aͤußerſte Allee zur Rechten, oder die ſoge-<lb/> nannte Reitallee ſchon unmittelbar bey dem Schloßgebaͤude anhebt, verbreitet ſich ein<lb/> uͤberaus anſehnlicher Vorplatz. Er iſt nahe an dem Schloſſe mit zwey Vaſen und<lb/> vier ſchoͤnen Statuͤen, welche die Jahreszeiten vorſtellen, von <hi rendition="#fr">Wiedewelt</hi> gezieret.<lb/> Die beyden Vaſen<cb/> <note place="foot" n="*)">Dieſe und die folgenden Werke der<lb/> Bildhauerkunſt, die hier genauer angezeigt<lb/> werden, ſind von dem beruͤhmten Bild-<lb/> hauer, dem Juſtizrath und Profeſſor, auch<lb/> Director der Academie der Kuͤnſte zu Co-<lb/> penhagen, Herrn Wiedewelt. Man hat<lb/> von dem groͤßten Theil Abbildungen in Fol.<lb/><cb/> geſtochen, unter dem Titel: <hi rendition="#aq">Monumenta<lb/> Fredensburgica juſſu Friderici V. erecta,</hi><lb/> ohne Beſchreibung. Allein dieſe Werke<lb/> verdienten durch einen gluͤcklichern Grab-<lb/> ſtichel zum Ruhm der nordiſchen Kunſt<lb/> den Auslaͤndern bekannt gemacht zu<lb/> werden.</note> ſind von weißem <hi rendition="#fr">italiaͤniſchen</hi> Marmor, und ſtehen auf Fuß-<lb/> geſtellen von <hi rendition="#fr">nordiſchem</hi> Marmor. Sie ſind mit Blumen umkraͤnzt und behangen;<lb/> und auf der einen ſind die Bildniſſe des <hi rendition="#fr">Socrates</hi> und des <hi rendition="#fr">Diogenes,</hi> auf der an-<lb/> dern die vom <hi rendition="#fr">Anacreon</hi> und der <hi rendition="#fr">Sappho</hi> medaillenfoͤrmig vorgeſtellt. Die Figuren<lb/> der Jahreszeiten ſind in voͤlliger Lebensgroͤße: <hi rendition="#fr">Flora</hi> mit einem Blumenkranz; <hi rendition="#fr">Ce-<lb/> res</hi> mit Kornaͤhren und Sommerfruͤchten; ein junger <hi rendition="#fr">Bacchus</hi> mit Trauben; ein<lb/> Greis im Gewand eingehuͤllt, bey einem Feuertopf. Der Vorplatz iſt darauf mit<lb/> zwey großen Raſen bekleidet, die ringsumher mit Blumenſtuͤcken umkraͤnzt ſind. In<lb/> gerader Linie von dieſem Vorplatze hat man eine praͤchtige Ausſicht in die große Schloß-<lb/> allee hin.</p><lb/> <p>Auf den beyden Ecken des Waldes, wo ſie anfaͤngt, wird das Auge von zwey<lb/> großen Werken der Bildhauerkunſt gereizt, welche die beyden Koͤnigreiche, zur Rech-<lb/> ten <hi rendition="#fr">Norwegen,</hi> zur Linken <hi rendition="#fr">Daͤnnemark</hi> abbilden. Sie ſind in ſitzenden weiblichen<lb/> Figuren von weißem <hi rendition="#fr">italiaͤniſchen</hi> Marmor, das Geſicht nach dem Schloſſe gekehrt,<lb/> vorgeſtellet, und ruhen auf erhabenen Sitzen, mit einem auf den Seiten fortlaufenden<lb/> Dockengelaͤnder von roͤthlichem <hi rendition="#fr">nordiſchen</hi> Marmor. Das ganze laͤngliche Fußge-<lb/> ſtell mit den Gelaͤndern und den Sitzen in der Mitte iſt zwey und ſechzig Fuß lang.<lb/> Der obere Theil des Gelaͤnders iſt mit den Wappen des Koͤnigs, mit Blumenkraͤn-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zen,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0185]
Anhang. Beſchreibungen
ſchen welchen die Haine, Luſtgebuͤſche, Wildniſſe, Spaziergaͤnge, alle Anpflanzungen
und Scenen, mit Waldſtuͤcken abwechſelnd, liegen.
Die Schloßallee geht nach Norden, und theilt den Wald und den ganzen Park
in zwey große Reviere, in das Oſtrevier, das ſich von Norden nach Oſten zur Rech-
ten erſtreckt, und in das Weſtrevier, das ſich von Norden nach Weſten zur Linken
verbreitet.
Zwiſchen dem Schloſſe und dem Anfange des Waldes, wo die Schloßallee mit
allen Hauptalleen anfaͤngt, außer daß die aͤußerſte Allee zur Rechten, oder die ſoge-
nannte Reitallee ſchon unmittelbar bey dem Schloßgebaͤude anhebt, verbreitet ſich ein
uͤberaus anſehnlicher Vorplatz. Er iſt nahe an dem Schloſſe mit zwey Vaſen und
vier ſchoͤnen Statuͤen, welche die Jahreszeiten vorſtellen, von Wiedewelt gezieret.
Die beyden Vaſen
*) ſind von weißem italiaͤniſchen Marmor, und ſtehen auf Fuß-
geſtellen von nordiſchem Marmor. Sie ſind mit Blumen umkraͤnzt und behangen;
und auf der einen ſind die Bildniſſe des Socrates und des Diogenes, auf der an-
dern die vom Anacreon und der Sappho medaillenfoͤrmig vorgeſtellt. Die Figuren
der Jahreszeiten ſind in voͤlliger Lebensgroͤße: Flora mit einem Blumenkranz; Ce-
res mit Kornaͤhren und Sommerfruͤchten; ein junger Bacchus mit Trauben; ein
Greis im Gewand eingehuͤllt, bey einem Feuertopf. Der Vorplatz iſt darauf mit
zwey großen Raſen bekleidet, die ringsumher mit Blumenſtuͤcken umkraͤnzt ſind. In
gerader Linie von dieſem Vorplatze hat man eine praͤchtige Ausſicht in die große Schloß-
allee hin.
Auf den beyden Ecken des Waldes, wo ſie anfaͤngt, wird das Auge von zwey
großen Werken der Bildhauerkunſt gereizt, welche die beyden Koͤnigreiche, zur Rech-
ten Norwegen, zur Linken Daͤnnemark abbilden. Sie ſind in ſitzenden weiblichen
Figuren von weißem italiaͤniſchen Marmor, das Geſicht nach dem Schloſſe gekehrt,
vorgeſtellet, und ruhen auf erhabenen Sitzen, mit einem auf den Seiten fortlaufenden
Dockengelaͤnder von roͤthlichem nordiſchen Marmor. Das ganze laͤngliche Fußge-
ſtell mit den Gelaͤndern und den Sitzen in der Mitte iſt zwey und ſechzig Fuß lang.
Der obere Theil des Gelaͤnders iſt mit den Wappen des Koͤnigs, mit Blumenkraͤn-
zen,
*) Dieſe und die folgenden Werke der
Bildhauerkunſt, die hier genauer angezeigt
werden, ſind von dem beruͤhmten Bild-
hauer, dem Juſtizrath und Profeſſor, auch
Director der Academie der Kuͤnſte zu Co-
penhagen, Herrn Wiedewelt. Man hat
von dem groͤßten Theil Abbildungen in Fol.
geſtochen, unter dem Titel: Monumenta
Fredensburgica juſſu Friderici V. erecta,
ohne Beſchreibung. Allein dieſe Werke
verdienten durch einen gluͤcklichern Grab-
ſtichel zum Ruhm der nordiſchen Kunſt
den Auslaͤndern bekannt gemacht zu
werden.
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