Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780.Anhang. Beschreibungen gezierten Säule, die sich in der Mitte des Platzes erhebt, erscheint unten auf der Vor-derseite die Göttinn des Friedens in weißem Marmor. Man lieset unter der Statüe an dem weißen marmornen Fußgestell der Säule diese Inschrift mit goldenen Buch- staben: Paci und auf der Seite nach dem Schlosse: Pacis Das Schloß, das vor einigen Jahren erweitert worden, erhebt seine Kupel Hier ruhete Friedrich der Fünfte in den unvergeßlichen Jahren seiner glück- reinste *) Eine Vorstellung des Hauptgebäudes s. im 2ten Band der Theorie der Garten-
kunst, S. 4. Anhang. Beſchreibungen gezierten Saͤule, die ſich in der Mitte des Platzes erhebt, erſcheint unten auf der Vor-derſeite die Goͤttinn des Friedens in weißem Marmor. Man lieſet unter der Statuͤe an dem weißen marmornen Fußgeſtell der Saͤule dieſe Inſchrift mit goldenen Buch- ſtaben: Paci und auf der Seite nach dem Schloſſe: Pacis Das Schloß, das vor einigen Jahren erweitert worden, erhebt ſeine Kupel Hier ruhete Friedrich der Fuͤnfte in den unvergeßlichen Jahren ſeiner gluͤck- reinſte *) Eine Vorſtellung des Hauptgebaͤudes ſ. im 2ten Band der Theorie der Garten-
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Anhang. Beſchreibungen
gezierten Saͤule, die ſich in der Mitte des Platzes erhebt, erſcheint unten auf der Vor-
derſeite die Goͤttinn des Friedens in weißem Marmor. Man lieſet unter der Statuͤe
an dem weißen marmornen Fußgeſtell der Saͤule dieſe Inſchrift mit goldenen Buch-
ſtaben:
Paci
ſtatuam arcem
quodque reliquum fuit vitae
dedicavit
Fridericus quartus
Anno MDCCXX.
und auf der Seite nach dem Schloſſe:
Pacis
huc usque continuae
Regis Chriſtiani ſeptimi
moderamine firmatae
ſtatori et conſervatori
DOM.
dicat
Iuliana Mar a
Anno MDCCLXXV.
Das Schloß, das vor einigen Jahren erweitert worden, erhebt ſeine Kupel
zwiſchen den umherlaufenden Fluͤgeln mit einem freyen und edlen Anſehen. *) Es
hat eine Menge von ſchoͤnen Gemaͤchern, die praͤchtig ausgeziert und mit Gemaͤlden
von den groͤßten Meiſtern bereichert ſind. Die ſchoͤnern Ausſichten verbreiten ſich in
den Garten, und verlieren ſich zwiſchen den weiten Alleen, die des Proſpects wegen
in gerader Linie ablaufen, bald uͤber den Eſſomerſee, bald uͤber die Feldgegenden,
unter abwechſelnden Reizen in die Ferne hinaus.
Hier ruhete Friedrich der Fuͤnfte in den unvergeßlichen Jahren ſeiner gluͤck-
lichen Regierung, und machte dieſes Luſtſchloß zur gewoͤhnlichen Sommerwohnung des
koͤniglichen Hauſes. Seine ſanfte Seele ergoͤtzte ſich hier an den Freuden der Natur
und an dem hoͤchſten Gluͤcke eines Koͤnigs, den ſuͤßen Empfindungen, die ihm die
reinſte
*) Eine Vorſtellung des Hauptgebaͤudes ſ. im 2ten Band der Theorie der Garten-
kunſt, S. 4.
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Zitationshilfe: | Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig, 1780, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst3_1780/183>, abgerufen am 16.07.2024. |