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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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lichen Hang, sie eher zu zerbrechen, als mit
ihnen, wie mit Kinderklappern, zu spielen.
Man trauet den Damen zu wenig zu, wenn
man sich Mühe giebt, ihnen Alles in einem
Säftchen beizubringen, wenn man ihnen Alles
bezuckert und in Nähebeutelformat behändi-
get, als ob sie so schwach und hinfällig wä-
ren, nichts Grösseres als ein Duodez-Bänd-
chen halten zu können. Die Frage: verstehest
du auch, was du liesest? wird in der Regel
das Duodez-Männchen von Stutzer weit eher,
als ein edles Weib, treffen. Wenn gleich die
Geistes-Arbeiten der Weiber, sobald sie in's
Grössere gehen, für's erste bas-relief sind --
sie werden weiter kommen; denn nur wir hal-
ten ihren Geist am Gängelbande, um sie
nicht allein gehen zu lassen. Ein grosser
Kinderlehrer liess in * * die Buchstaben in
Pfefferkuchen backen, damit die Kinder das
A B C in den Kopf bekommen möchten;
allein die liebe Jugend bekam das A B C in
den Magen, und ward krank zu derselben
Stunde. Diese Pfefferkuchen-Methode ist der
gewöhnliche Fehler, den man bei der Erzie-

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lichen Hang, sie eher zu zerbrechen, als mit
ihnen, wie mit Kinderklappern, zu spielen.
Man trauet den Damen zu wenig zu, wenn
man sich Mühe giebt, ihnen Alles in einem
Säftchen beizubringen, wenn man ihnen Alles
bezuckert und in Nähebeutelformat behändi-
get, als ob sie so schwach und hinfällig wä-
ren, nichts Gröſseres als ein Duodez-Bänd-
chen halten zu können. Die Frage: verstehest
du auch, was du liesest? wird in der Regel
das Duodez-Männchen von Stutzer weit eher,
als ein edles Weib, treffen. Wenn gleich die
Geistes-Arbeiten der Weiber, sobald sie in’s
Gröſsere gehen, für’s erste bas-relief sind —
sie werden weiter kommen; denn nur wir hal-
ten ihren Geist am Gängelbande, um sie
nicht allein gehen zu lassen. Ein groſser
Kinderlehrer lieſs in * * die Buchstaben in
Pfefferkuchen backen, damit die Kinder das
A B C in den Kopf bekommen möchten;
allein die liebe Jugend bekam das A B C in
den Magen, und ward krank zu derselben
Stunde. Diese Pfefferkuchen-Methode ist der
gewöhnliche Fehler, den man bei der Erzie-

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[403/0411] lichen Hang, sie eher zu zerbrechen, als mit ihnen, wie mit Kinderklappern, zu spielen. Man trauet den Damen zu wenig zu, wenn man sich Mühe giebt, ihnen Alles in einem Säftchen beizubringen, wenn man ihnen Alles bezuckert und in Nähebeutelformat behändi- get, als ob sie so schwach und hinfällig wä- ren, nichts Gröſseres als ein Duodez-Bänd- chen halten zu können. Die Frage: verstehest du auch, was du liesest? wird in der Regel das Duodez-Männchen von Stutzer weit eher, als ein edles Weib, treffen. Wenn gleich die Geistes-Arbeiten der Weiber, sobald sie in’s Gröſsere gehen, für’s erste bas-relief sind — sie werden weiter kommen; denn nur wir hal- ten ihren Geist am Gängelbande, um sie nicht allein gehen zu lassen. Ein groſser Kinderlehrer lieſs in * * die Buchstaben in Pfefferkuchen backen, damit die Kinder das A B C in den Kopf bekommen möchten; allein die liebe Jugend bekam das A B C in den Magen, und ward krank zu derselben Stunde. Diese Pfefferkuchen-Methode ist der gewöhnliche Fehler, den man bei der Erzie- C c 2

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/411>, abgerufen am 24.11.2024.