Der Mittelstand zwischen Skepticismus und Leichtgläubigkeit --
ist ein unseliges Mittelding -- So oder nicht so, ist mein Wahlspruch; -- nicht aber: so oder anders, oder halb so. Ja Ja, ist bei mir ein halbes Nein; und Nein Nein ein halbes Ja. Ja, Nein, was drüber und drunter ist, ist vom Übel --
Und die Gesetze! -- wird dies Buch es mit ihnen ausmachen?
Mein kleinster Kummer! mögen es die Ge- setze mit den Gesetzen ausmachen! mögen die Todten die Todten begraben! -- Freilich thun die Gesetze zuweilen so, als ob es Kräfte in der Menschheit gäbe, die ausserhalb der Menschheit lägen --
Was will das sagen?
Es giebt Gesetze, welche die einzelne Kraft des Menschen unterdrücken, damit die Summe aller Kräfte desto stärker sei; und doch ist natürlich die Gesammtkraft desto grösser, je grösser die Summe der Kräfte einzelner Men- schen ist -- Unsere Herren Staatsrechenmei- ster verrechnen sich gewaltig, da sie die Zahl der Weiber auswerfen --
Der Mittelstand zwischen Skepticismus und Leichtgläubigkeit —
ist ein unseliges Mittelding — So oder nicht so, ist mein Wahlspruch; — nicht aber: so oder anders, oder halb so. Ja Ja, ist bei mir ein halbes Nein; und Nein Nein ein halbes Ja. Ja, Nein, was drüber und drunter ist, ist vom Übel —
Und die Gesetze! — wird dies Buch es mit ihnen ausmachen?
Mein kleinster Kummer! mögen es die Ge- setze mit den Gesetzen ausmachen! mögen die Todten die Todten begraben! — Freilich thun die Gesetze zuweilen so, als ob es Kräfte in der Menschheit gäbe, die auſserhalb der Menschheit lägen —
Was will das sagen?
Es giebt Gesetze, welche die einzelne Kraft des Menschen unterdrücken, damit die Summe aller Kräfte desto stärker sei; und doch ist natürlich die Gesammtkraft desto gröſser, je gröſser die Summe der Kräfte einzelner Men- schen ist — Unsere Herren Staatsrechenmei- ster verrechnen sich gewaltig, da sie die Zahl der Weiber auswerfen —
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Der Mittelstand zwischen Skepticismus und
Leichtgläubigkeit —
ist ein unseliges Mittelding — So oder
nicht so, ist mein Wahlspruch; — nicht aber:
so oder anders, oder halb so. Ja Ja, ist bei
mir ein halbes Nein; und Nein Nein ein
halbes Ja. Ja, Nein, was drüber und drunter
ist, ist vom Übel —
Und die Gesetze! — wird dies Buch es
mit ihnen ausmachen?
Mein kleinster Kummer! mögen es die Ge-
setze mit den Gesetzen ausmachen! mögen
die Todten die Todten begraben! — Freilich
thun die Gesetze zuweilen so, als ob es Kräfte
in der Menschheit gäbe, die auſserhalb der
Menschheit lägen —
Was will das sagen?
Es giebt Gesetze, welche die einzelne Kraft
des Menschen unterdrücken, damit die Summe
aller Kräfte desto stärker sei; und doch ist
natürlich die Gesammtkraft desto gröſser, je
gröſser die Summe der Kräfte einzelner Men-
schen ist — Unsere Herren Staatsrechenmei-
ster verrechnen sich gewaltig, da sie die Zahl
der Weiber auswerfen —
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/403>, abgerufen am 24.11.2024.
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