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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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von seinen Königen zu befreien, wie weiland
Rom, nachdem der stolze Tarquin wegen sei-
ner Tyrannei vom Throne gestossen und diese
Handlung mit dem Grundgesetze bezeichnet
ward: die königliche Regierung auf immer
und ewig abzustellen. Sehr viel mehr als ein
Balken-Königreich, das man aus einer alten
Fabel kennt, war und ist unsere Herrschaft
doch nicht -- und es giebt ein moralisches
Nestelknüpfen, kraft dessen (zum wahren
Glück des Ganzen) nur wenige Männer zur
eigentlichen Herrschaft gelangen. -- Damit
ich indess dieses erste Kapitel, welches einer
Parlements- oder gar National-Versammlungs-
Rede nicht unähnlich ist, einlenke, so glaub'
ich, dem Buche über die Ehe, diesem belob-
ten und betadelten Ehe-Katechismus, mit dem
ich es weder halten noch verderben mag,
nicht zu nahe zu treten, wenn ich zur Zerstö-
rung der galanten Bastillen, der häuslichen
Zwinger und bürgerlichen Verliesse, worin
sich das schöne Geschlecht befindet, mit ei-
nem einzigen Operations-Plan Markt halte,
und die bürgerliche Verbesserung der Weiber

B 2

von seinen Königen zu befreien, wie weiland
Rom, nachdem der stolze Tarquin wegen sei-
ner Tyrannei vom Throne gestoſsen und diese
Handlung mit dem Grundgesetze bezeichnet
ward: die königliche Regierung auf immer
und ewig abzustellen. Sehr viel mehr als ein
Balken-Königreich, das man aus einer alten
Fabel kennt, war und ist unsere Herrschaft
doch nicht — und es giebt ein moralisches
Nestelknüpfen, kraft dessen (zum wahren
Glück des Ganzen) nur wenige Männer zur
eigentlichen Herrschaft gelangen. — Damit
ich indeſs dieses erste Kapitel, welches einer
Parlements- oder gar National-Versammlungs-
Rede nicht unähnlich ist, einlenke, so glaub’
ich, dem Buche über die Ehe, diesem belob-
ten und betadelten Ehe-Katechismus, mit dem
ich es weder halten noch verderben mag,
nicht zu nahe zu treten, wenn ich zur Zerstö-
rung der galanten Bastillen, der häuslichen
Zwinger und bürgerlichen Verlieſse, worin
sich das schöne Geschlecht befindet, mit ei-
nem einzigen Operations-Plan Markt halte,
und die bürgerliche Verbesserung der Weiber

B 2
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[19/0027] von seinen Königen zu befreien, wie weiland Rom, nachdem der stolze Tarquin wegen sei- ner Tyrannei vom Throne gestoſsen und diese Handlung mit dem Grundgesetze bezeichnet ward: die königliche Regierung auf immer und ewig abzustellen. Sehr viel mehr als ein Balken-Königreich, das man aus einer alten Fabel kennt, war und ist unsere Herrschaft doch nicht — und es giebt ein moralisches Nestelknüpfen, kraft dessen (zum wahren Glück des Ganzen) nur wenige Männer zur eigentlichen Herrschaft gelangen. — Damit ich indeſs dieses erste Kapitel, welches einer Parlements- oder gar National-Versammlungs- Rede nicht unähnlich ist, einlenke, so glaub’ ich, dem Buche über die Ehe, diesem belob- ten und betadelten Ehe-Katechismus, mit dem ich es weder halten noch verderben mag, nicht zu nahe zu treten, wenn ich zur Zerstö- rung der galanten Bastillen, der häuslichen Zwinger und bürgerlichen Verlieſse, worin sich das schöne Geschlecht befindet, mit ei- nem einzigen Operations-Plan Markt halte, und die bürgerliche Verbesserung der Weiber B 2

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/27>, abgerufen am 23.11.2024.