ler Könige -- Da das andere Geschlecht vom Menschen auf den Bürger zu schliessen ge- wohnt ist und jene Rollenspieler, die Nichts aus Grundsätzen, Alles aber nach Zeit und Umständen sind, sehr richtig berechnet; -- ist es Wunder, dass diese Glücks- und Un- glücksritter das andere Geschlecht zu entfer- nen suchen? --
Wir irren, wenn wir uns überreden, dass Weiber für die Ehrensache der Menschheit, für den Kampf der Freiheit mit der Alleinge- walt, keine Sinne besitzen. Sie haben nicht bloss durch ihren lauten Beifall bezeugt, dass sie den Werth der Freiheit zu schätzen wis- sen, und dass das Gefühl für dieselbe noch lichterloh aufflammen kann; selbst thätig ha- ben sie mitgewirkt, die Fesseln zu brechen, die man der Nation anlegte, und wahrschein- lich lag es nicht an ihnen, dass sie bei die- sem Schauspiele nur Rollen vom zweiten Ran- ge spielten.
Die berühmte Verfasserin der Geschichte der Königin Elisabeth, Mad. Keraglio, ver- theidigt seit der Revolution in ihrem Journal
ler Könige — Da das andere Geschlecht vom Menschen auf den Bürger zu schlieſsen ge- wohnt ist und jene Rollenspieler, die Nichts aus Grundsätzen, Alles aber nach Zeit und Umständen sind, sehr richtig berechnet; — ist es Wunder, daſs diese Glücks- und Un- glücksritter das andere Geschlecht zu entfer- nen suchen? —
Wir irren, wenn wir uns überreden, daſs Weiber für die Ehrensache der Menschheit, für den Kampf der Freiheit mit der Alleinge- walt, keine Sinne besitzen. Sie haben nicht bloſs durch ihren lauten Beifall bezeugt, daſs sie den Werth der Freiheit zu schätzen wis- sen, und daſs das Gefühl für dieselbe noch lichterloh aufflammen kann; selbst thätig ha- ben sie mitgewirkt, die Fesseln zu brechen, die man der Nation anlegte, und wahrschein- lich lag es nicht an ihnen, daſs sie bei die- sem Schauspiele nur Rollen vom zweiten Ran- ge spielten.
Die berühmte Verfasserin der Geschichte der Königin Elisabeth, Mad. Keraglio, ver- theidigt seit der Revolution in ihrem Journal
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[196/0204]
ler Könige — Da das andere Geschlecht vom
Menschen auf den Bürger zu schlieſsen ge-
wohnt ist und jene Rollenspieler, die Nichts
aus Grundsätzen, Alles aber nach Zeit und
Umständen sind, sehr richtig berechnet; —
ist es Wunder, daſs diese Glücks- und Un-
glücksritter das andere Geschlecht zu entfer-
nen suchen? —
Wir irren, wenn wir uns überreden, daſs
Weiber für die Ehrensache der Menschheit,
für den Kampf der Freiheit mit der Alleinge-
walt, keine Sinne besitzen. Sie haben nicht
bloſs durch ihren lauten Beifall bezeugt, daſs
sie den Werth der Freiheit zu schätzen wis-
sen, und daſs das Gefühl für dieselbe noch
lichterloh aufflammen kann; selbst thätig ha-
ben sie mitgewirkt, die Fesseln zu brechen,
die man der Nation anlegte, und wahrschein-
lich lag es nicht an ihnen, daſs sie bei die-
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ge spielten.
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/204>, abgerufen am 23.11.2024.
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