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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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Weile als die Anstrengung vermeidet, und vor-
züglich das andere Geschlecht von jenem
schrecklichen Gefühle seiner Abhängigkeit und
Unterdrückung ableitet? -- Liessen die Män-
ner sich öfter als jetzt merken, dass sie das
Verhältniss der Geschlechter besser, als die
Natur, zu ordnen wüssten, wie weiland Al-
phonsus
das Schöpfungswerk weit besser als
der Schöpfer Himmels und der Erden zu ver-
stehen vorgab: so wäre den Männern höherer
Klassen schon längst von ihren aufgeklärten
Damen der Krieg angekündigt; jetzt aber, da
Männer diese Saite fast gar nicht berühren,
oder höchstens sich über diese Sache etwa so
auslassen, wie Machiavell über die Tyran-
nen: -- jetzt bleibt es in besseren Volksklassen
beim Frieden, und in den geringeren ist der
Unterschied zwischen männlichem und weib-
lichem Werth und Unwerth zu unbedeutend,
oder jene geringeren denken zu wenig an ihre
Bestimmung, um anders als thierisch zu wis-
sen, dass zwei Geschlechter unter den Men-
schen sind -- Wird dann etwa (im Jubel-
jahr) unter uns ein St. Pierre, ein Bayard,

Weile als die Anstrengung vermeidet, und vor-
züglich das andere Geschlecht von jenem
schrecklichen Gefühle seiner Abhängigkeit und
Unterdrückung ableitet? — Lieſsen die Män-
ner sich öfter als jetzt merken, daſs sie das
Verhältniſs der Geschlechter besser, als die
Natur, zu ordnen wüſsten, wie weiland Al-
phonsus
das Schöpfungswerk weit besser als
der Schöpfer Himmels und der Erden zu ver-
stehen vorgab: so wäre den Männern höherer
Klassen schon längst von ihren aufgeklärten
Damen der Krieg angekündigt; jetzt aber, da
Männer diese Saite fast gar nicht berühren,
oder höchstens sich über diese Sache etwa so
auslassen, wie Machiavell über die Tyran-
nen: — jetzt bleibt es in besseren Volksklassen
beim Frieden, und in den geringeren ist der
Unterschied zwischen männlichem und weib-
lichem Werth und Unwerth zu unbedeutend,
oder jene geringeren denken zu wenig an ihre
Bestimmung, um anders als thierisch zu wis-
sen, daſs zwei Geschlechter unter den Men-
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[172/0180] Weile als die Anstrengung vermeidet, und vor- züglich das andere Geschlecht von jenem schrecklichen Gefühle seiner Abhängigkeit und Unterdrückung ableitet? — Lieſsen die Män- ner sich öfter als jetzt merken, daſs sie das Verhältniſs der Geschlechter besser, als die Natur, zu ordnen wüſsten, wie weiland Al- phonsus das Schöpfungswerk weit besser als der Schöpfer Himmels und der Erden zu ver- stehen vorgab: so wäre den Männern höherer Klassen schon längst von ihren aufgeklärten Damen der Krieg angekündigt; jetzt aber, da Männer diese Saite fast gar nicht berühren, oder höchstens sich über diese Sache etwa so auslassen, wie Machiavell über die Tyran- nen: — jetzt bleibt es in besseren Volksklassen beim Frieden, und in den geringeren ist der Unterschied zwischen männlichem und weib- lichem Werth und Unwerth zu unbedeutend, oder jene geringeren denken zu wenig an ihre Bestimmung, um anders als thierisch zu wis- sen, daſs zwei Geschlechter unter den Men- schen sind — Wird dann etwa (im Jubel- jahr) unter uns ein St. Pierre, ein Bayard,

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/180>, abgerufen am 22.11.2024.