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Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.

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das Frauenzimmer zu entwickeln suchte? Jede
Sache hat innere Data, die, wenn man sie
mit Einsicht und Bescheidenheit nutzt, die
äusseren oft überwiegen; indess hat es dem
Römischen Rechte nie an Helfershelfern, Com-
mentaroren, Epitomatoren und Auslegern ge-
fehlt, und einem dieser gelehrten Herren ge-
hört ohne Zweifel die Behauptung, dass die
Eifersucht der Ursprung der meisten weibli-
chen Rechte gewesen sei. Diese Behauptung
indess ist für mich so wenig überzeugend, wie
der Glaube lebendig ist, dass schuldige Vereh-
rung
und Achtung hierzu den Grund gelegt
haben. So entfernt ich bin, den zweizüngigen
Prokop, der den Upravda in seinen acht Ge-
schichtsbüchern erhöhet und in seinen Anek-
doten erniedrigt (recht als wenn Jemanden das
im Testament mit Lob und Dank zugebilligte
Legat, im Codicill mit Verachtung und Bitter-
keit entzogen wird) nachzubeten, und über-
haupt auf die Rechnung eines Gesetzsammlers
und Gesetzgebers alle Fehler und Vorzüge
eines zusammengebrachten Gesetzbuches zu
schreiben; so ist doch Justinian's Schwäche

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das Frauenzimmer zu entwickeln suchte? Jede
Sache hat innere Data, die, wenn man sie
mit Einsicht und Bescheidenheit nutzt, die
äuſseren oft überwiegen; indeſs hat es dem
Römischen Rechte nie an Helfershelfern, Com-
mentaroren, Epitomatoren und Auslegern ge-
fehlt, und einem dieser gelehrten Herren ge-
hört ohne Zweifel die Behauptung, daſs die
Eifersucht der Ursprung der meisten weibli-
chen Rechte gewesen sei. Diese Behauptung
indeſs ist für mich so wenig überzeugend, wie
der Glaube lebendig ist, daſs schuldige Vereh-
rung
und Achtung hierzu den Grund gelegt
haben. So entfernt ich bin, den zweizüngigen
Prokop, der den Upravda in seinen acht Ge-
schichtsbüchern erhöhet und in seinen Anek-
doten erniedrigt (recht als wenn Jemanden das
im Testament mit Lob und Dank zugebilligte
Legat, im Codicill mit Verachtung und Bitter-
keit entzogen wird) nachzubeten, und über-
haupt auf die Rechnung eines Gesetzsammlers
und Gesetzgebers alle Fehler und Vorzüge
eines zusammengebrachten Gesetzbuches zu
schreiben; so ist doch Justinian’s Schwäche

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[151/0159] das Frauenzimmer zu entwickeln suchte? Jede Sache hat innere Data, die, wenn man sie mit Einsicht und Bescheidenheit nutzt, die äuſseren oft überwiegen; indeſs hat es dem Römischen Rechte nie an Helfershelfern, Com- mentaroren, Epitomatoren und Auslegern ge- fehlt, und einem dieser gelehrten Herren ge- hört ohne Zweifel die Behauptung, daſs die Eifersucht der Ursprung der meisten weibli- chen Rechte gewesen sei. Diese Behauptung indeſs ist für mich so wenig überzeugend, wie der Glaube lebendig ist, daſs schuldige Vereh- rung und Achtung hierzu den Grund gelegt haben. So entfernt ich bin, den zweizüngigen Prokop, der den Upravda in seinen acht Ge- schichtsbüchern erhöhet und in seinen Anek- doten erniedrigt (recht als wenn Jemanden das im Testament mit Lob und Dank zugebilligte Legat, im Codicill mit Verachtung und Bitter- keit entzogen wird) nachzubeten, und über- haupt auf die Rechnung eines Gesetzsammlers und Gesetzgebers alle Fehler und Vorzüge eines zusammengebrachten Gesetzbuches zu schreiben; so ist doch Justinian’s Schwäche K 4

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_weiber_1792/159>, abgerufen am 24.11.2024.