Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin, 1792.mehr und nichts weniger, als ein Kauf- und Was indess Griechen und Römer dem mehr und nichts weniger, als ein Kauf- und Was indeſs Griechen und Römer dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0135" n="127"/> mehr und nichts weniger, als ein Kauf- und<lb/> Tauschhandel; Weiber sind eine Waare des Lu-<lb/> xus, weil der <hi rendition="#i">Zenana</hi> (Harem) einen wesentli-<lb/> chen Theil eines Indischen Pallastes ausmacht,<lb/> und die Stelle derjenigen Örter vertritt, wo der<lb/> Europäer seine Prachtliebe zur Schau trägt.<lb/> Anstatt Meisterstücke der Mahlerei und Bild-<lb/> hauerkunst aufzustellen, anstatt die Natur<lb/> durch die Kunst zu verschleiern, stellt man<lb/> sie nackt und bloſs dar; und anstatt in einen<lb/> Tempel des Geschmackes zu führen, führt<lb/> man in ein B —. Die Weiber sind dem In-<lb/> dier Gegenstand und Werkzeug des Vergnü-<lb/> gens und Zeitvertreibes; und seht da den<lb/> höchsten Gipfel des weiblichen Werthes! Liebe<lb/> kennt er nicht; denn diese kann in Hinsicht<lb/> des Geschlechtes sich durchaus nicht so thei-<lb/> len. — Thierisches Bedürfniſs ist das Heilig-<lb/> thum seines Altars der Liebe, und verschwen-<lb/> derische Üppigkeit das Ziel seiner häuslichen<lb/> Glückseligkeit. — O des in Armuth reichen<lb/> Menschenthiers!</p><lb/> <p>Was indeſs Griechen und Römer dem<lb/> weiblichen Geschlechte durch ihre Gesetzge-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0135]
mehr und nichts weniger, als ein Kauf- und
Tauschhandel; Weiber sind eine Waare des Lu-
xus, weil der Zenana (Harem) einen wesentli-
chen Theil eines Indischen Pallastes ausmacht,
und die Stelle derjenigen Örter vertritt, wo der
Europäer seine Prachtliebe zur Schau trägt.
Anstatt Meisterstücke der Mahlerei und Bild-
hauerkunst aufzustellen, anstatt die Natur
durch die Kunst zu verschleiern, stellt man
sie nackt und bloſs dar; und anstatt in einen
Tempel des Geschmackes zu führen, führt
man in ein B —. Die Weiber sind dem In-
dier Gegenstand und Werkzeug des Vergnü-
gens und Zeitvertreibes; und seht da den
höchsten Gipfel des weiblichen Werthes! Liebe
kennt er nicht; denn diese kann in Hinsicht
des Geschlechtes sich durchaus nicht so thei-
len. — Thierisches Bedürfniſs ist das Heilig-
thum seines Altars der Liebe, und verschwen-
derische Üppigkeit das Ziel seiner häuslichen
Glückseligkeit. — O des in Armuth reichen
Menschenthiers!
Was indeſs Griechen und Römer dem
weiblichen Geschlechte durch ihre Gesetzge-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |