laßen? Kinderlos! bey einem so lieben edlen Weibe! -- und was soll mir der Lebenslauf meiner Vorfahren in aufsteigender Linie, da keine absteigende vorhanden ist? -- So hat es dem Herrn über Leben und Tod ge- fallen, und er allein weiß es, ob ich noch mein Wort erfüllen, und die beyden fast fer- tig daliegenden Theile übersehen und ergän- zen werde! In meinen Amtsjahren ge- wiß nicht. Was da alles aufs Wort merkt! -- gewiß nicht! in den sechs Dienst- jahren --
Verzeiht, lieben Leser! diesen Umschlag, den ich zu machen gezwungen bin.
Sehet! ich gehe hinauf! So wie ich einen Jeden, wes Standes, Al- ters und Ehren er ist, hiemit feyerlichst ersu- che, nichts zu diesem Werke hinzuzuthun, und, unter dem Schein des Rechts, meinen Vater und Grosvater durch magische Künste zu citiren; so sey es mir auch erlaubt zu bit- ten, nichts von diesen drey Theilen abthun zu dörfen, und das Bild und die projektirte Ue- berschrift zum ewigen Andenken so zu laßen, wie beydes da ist! --
Hiemit lebet wohl!
Nach
R r
laßen? Kinderlos! bey einem ſo lieben edlen Weibe! — und was ſoll mir der Lebenslauf meiner Vorfahren in aufſteigender Linie, da keine abſteigende vorhanden iſt? — So hat es dem Herrn uͤber Leben und Tod ge- fallen, und er allein weiß es, ob ich noch mein Wort erfuͤllen, und die beyden faſt fer- tig daliegenden Theile uͤberſehen und ergaͤn- zen werde! In meinen Amtsjahren ge- wiß nicht. Was da alles aufs Wort merkt! — gewiß nicht! in den ſechs Dienſt- jahren —
Verzeiht, lieben Leſer! dieſen Umſchlag, den ich zu machen gezwungen bin.
Sehet! ich gehe hinauf! So wie ich einen Jeden, wes Standes, Al- ters und Ehren er iſt, hiemit feyerlichſt erſu- che, nichts zu dieſem Werke hinzuzuthun, und, unter dem Schein des Rechts, meinen Vater und Grosvater durch magiſche Kuͤnſte zu citiren; ſo ſey es mir auch erlaubt zu bit- ten, nichts von dieſen drey Theilen abthun zu doͤrfen, und das Bild und die projektirte Ue- berſchrift zum ewigen Andenken ſo zu laßen, wie beydes da iſt! —
Hiemit lebet wohl!
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laßen? Kinderlos! bey einem ſo lieben edlen
Weibe! — und was ſoll mir der Lebenslauf
meiner Vorfahren in aufſteigender Linie,
da keine abſteigende vorhanden iſt? — So
hat es dem Herrn uͤber Leben und Tod ge-
fallen, und er allein weiß es, ob ich noch
mein Wort erfuͤllen, und die beyden faſt fer-
tig daliegenden Theile uͤberſehen und ergaͤn-
zen werde! In meinen Amtsjahren ge-
wiß nicht. Was da alles aufs Wort
merkt! — gewiß nicht! in den ſechs Dienſt-
jahren —
Verzeiht, lieben Leſer! dieſen Umſchlag,
den ich zu machen gezwungen bin.
Sehet! ich gehe hinauf!
So wie ich einen Jeden, wes Standes, Al-
ters und Ehren er iſt, hiemit feyerlichſt erſu-
che, nichts zu dieſem Werke hinzuzuthun,
und, unter dem Schein des Rechts, meinen
Vater und Grosvater durch magiſche Kuͤnſte
zu citiren; ſo ſey es mir auch erlaubt zu bit-
ten, nichts von dieſen drey Theilen abthun zu
doͤrfen, und das Bild und die projektirte Ue-
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/633>, abgerufen am 28.11.2024.
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