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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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danken. Schon das Wort war ihr heilig.
Polt mußte nichts verschließen. Was hat
denn Gott der Herr verschloßen, das wir
brauchen? --

Mein Vater pflegte zu sagen: es wären
fünf Wünsch-Perioden beym Menschen:
erstlich, Beinkleider.
zweytens, Taschenuhr.
drittens, Mädchen.
viertens, Vermögen.
fünftens, Landgut! -- Die fünfte Zahl,

setzt er hinzu, ist bey dem Menschen nicht zu
verachten, es ist die Körperzahl! --

Meine liebe Mine, der das meiste auf
diesem Blade zugehört, will noch etwas mehr
angefügt haben! Gern, liebes Weib!

Wie er klein war, sagte sie, lies ich ihn so
lange schreyen, bis er aufhörte, ohn ihn zu
herzen und zu küssen. Nie hat er in einer
Wiege gelegen.

Da gieng ich mit ihm spazieren nach dem
Berge, wo die Bäume so stehen, als stiegen
sie den Berg hinauf. Es war ein schöner
Abend! Polt sagte: wie die Engel auf Ja-
cobs Leiter!

Polt aß nicht süße Früchte; saure waren
für ihn!

Da

danken. Schon das Wort war ihr heilig.
Polt mußte nichts verſchließen. Was hat
denn Gott der Herr verſchloßen, das wir
brauchen? —

Mein Vater pflegte zu ſagen: es waͤren
fuͤnf Wuͤnſch-Perioden beym Menſchen:
erſtlich, Beinkleider.
zweytens, Taſchenuhr.
drittens, Maͤdchen.
viertens, Vermoͤgen.
fuͤnftens, Landgut! — Die fuͤnfte Zahl,

ſetzt er hinzu, iſt bey dem Menſchen nicht zu
verachten, es iſt die Koͤrperzahl! —

Meine liebe Mine, der das meiſte auf
dieſem Blade zugehoͤrt, will noch etwas mehr
angefuͤgt haben! Gern, liebes Weib!

Wie er klein war, ſagte ſie, lies ich ihn ſo
lange ſchreyen, bis er aufhoͤrte, ohn ihn zu
herzen und zu kuͤſſen. Nie hat er in einer
Wiege gelegen.

Da gieng ich mit ihm ſpazieren nach dem
Berge, wo die Baͤume ſo ſtehen, als ſtiegen
ſie den Berg hinauf. Es war ein ſchoͤner
Abend! Polt ſagte: wie die Engel auf Ja-
cobs Leiter!

Polt aß nicht ſuͤße Fruͤchte; ſaure waren
fuͤr ihn!

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[614/0622] danken. Schon das Wort war ihr heilig. Polt mußte nichts verſchließen. Was hat denn Gott der Herr verſchloßen, das wir brauchen? — Mein Vater pflegte zu ſagen: es waͤren fuͤnf Wuͤnſch-Perioden beym Menſchen: erſtlich, Beinkleider. zweytens, Taſchenuhr. drittens, Maͤdchen. viertens, Vermoͤgen. fuͤnftens, Landgut! — Die fuͤnfte Zahl, ſetzt er hinzu, iſt bey dem Menſchen nicht zu verachten, es iſt die Koͤrperzahl! — Meine liebe Mine, der das meiſte auf dieſem Blade zugehoͤrt, will noch etwas mehr angefuͤgt haben! Gern, liebes Weib! Wie er klein war, ſagte ſie, lies ich ihn ſo lange ſchreyen, bis er aufhoͤrte, ohn ihn zu herzen und zu kuͤſſen. Nie hat er in einer Wiege gelegen. Da gieng ich mit ihm ſpazieren nach dem Berge, wo die Baͤume ſo ſtehen, als ſtiegen ſie den Berg hinauf. Es war ein ſchoͤner Abend! Polt ſagte: wie die Engel auf Ja- cobs Leiter! Polt aß nicht ſuͤße Fruͤchte; ſaure waren fuͤr ihn! Da

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/622>, abgerufen am 25.11.2024.