Buch nicht durch Falten, könnt ihr nicht ohne Merkmal finden, wo ihr geblieben; nehmt Denkzettel! Soltet ihr euch aber auch nicht ohne die behelfen können? Ich habe keinen Sand auf das Manuscript gestreut, es ist durchweg durch die Sonne getrocknet! und ihr soltet nicht ohne Zeichen lesen können?
Gott grüß Euch! lieben Leser und Lese- rinnen! und laß es euch nie mangeln an ir- gend einem Gute, das heißt: er laß es euch selbst erkennen, wie wenig der Mensch braucht, um alles zu haben! -- --
Wenn ich zum vierten und fünften Theil schreite, sehen wir uns wieder. Ists gleich nicht so nahe, sehen wir uns doch -- Da kommts nur aufs Aug' an. So wie ich mei- nen Tod wünsche, so plötzlich nehm ich Ab- schied! Lebt wohl! --
Geschrieben zu -- l --
von Tr -- -- *)
Aus!
*) Daß dies die Anfangs-Buchstaben meines Namens sind, bekräftige ich hiemit mit Ja und Amen! --
Buch nicht durch Falten, koͤnnt ihr nicht ohne Merkmal finden, wo ihr geblieben; nehmt Denkzettel! Soltet ihr euch aber auch nicht ohne die behelfen koͤnnen? Ich habe keinen Sand auf das Manuſcript geſtreut, es iſt durchweg durch die Sonne getrocknet! und ihr ſoltet nicht ohne Zeichen leſen koͤnnen?
Gott gruͤß Euch! lieben Leſer und Leſe- rinnen! und laß es euch nie mangeln an ir- gend einem Gute, das heißt: er laß es euch ſelbſt erkennen, wie wenig der Menſch braucht, um alles zu haben! — —
Wenn ich zum vierten und fuͤnften Theil ſchreite, ſehen wir uns wieder. Iſts gleich nicht ſo nahe, ſehen wir uns doch — Da kommts nur aufs Aug’ an. So wie ich mei- nen Tod wuͤnſche, ſo ploͤtzlich nehm ich Ab- ſchied! Lebt wohl! —
Geſchrieben zu — l —
von Tr — — *)
Aus!
*) Daß dies die Anfangs-Buchſtaben meines Namens ſind, bekraͤftige ich hiemit mit Ja und Amen! —
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0610"n="600"/>
Buch nicht durch Falten, koͤnnt ihr nicht ohne<lb/>
Merkmal finden, wo ihr geblieben; nehmt<lb/>
Denkzettel! Soltet ihr euch aber auch nicht<lb/>
ohne die behelfen koͤnnen? Ich habe keinen<lb/>
Sand auf das Manuſcript geſtreut, es iſt<lb/>
durchweg durch die Sonne getrocknet! und<lb/>
ihr ſoltet nicht ohne Zeichen leſen koͤnnen?</p><lb/><p>Gott gruͤß Euch! lieben Leſer und Leſe-<lb/>
rinnen! und laß es euch nie mangeln an ir-<lb/>
gend einem Gute, das heißt: er laß es euch<lb/>ſelbſt erkennen, wie wenig der Menſch braucht,<lb/>
um alles zu haben! ——</p><lb/><p>Wenn ich zum vierten und fuͤnften Theil<lb/>ſchreite, ſehen wir uns wieder. Iſts gleich<lb/>
nicht ſo nahe, ſehen wir uns doch — Da<lb/>
kommts nur aufs Aug’ an. So wie ich mei-<lb/>
nen Tod wuͤnſche, ſo ploͤtzlich nehm ich Ab-<lb/>ſchied! Lebt wohl! —</p><lb/><p><hirendition="#et">Geſchrieben zu — l —</hi></p><lb/><p><hirendition="#et">von Tr ——<noteplace="foot"n="*)">Daß dies die Anfangs-Buchſtaben meines<lb/>
Namens ſind, bekraͤftige ich hiemit mit Ja<lb/>
und Amen! —</note></hi></p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Aus!</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[600/0610]
Buch nicht durch Falten, koͤnnt ihr nicht ohne
Merkmal finden, wo ihr geblieben; nehmt
Denkzettel! Soltet ihr euch aber auch nicht
ohne die behelfen koͤnnen? Ich habe keinen
Sand auf das Manuſcript geſtreut, es iſt
durchweg durch die Sonne getrocknet! und
ihr ſoltet nicht ohne Zeichen leſen koͤnnen?
Gott gruͤß Euch! lieben Leſer und Leſe-
rinnen! und laß es euch nie mangeln an ir-
gend einem Gute, das heißt: er laß es euch
ſelbſt erkennen, wie wenig der Menſch braucht,
um alles zu haben! — —
Wenn ich zum vierten und fuͤnften Theil
ſchreite, ſehen wir uns wieder. Iſts gleich
nicht ſo nahe, ſehen wir uns doch — Da
kommts nur aufs Aug’ an. So wie ich mei-
nen Tod wuͤnſche, ſo ploͤtzlich nehm ich Ab-
ſchied! Lebt wohl! —
Geſchrieben zu — l —
von Tr — — *)
Aus!
*) Daß dies die Anfangs-Buchſtaben meines
Namens ſind, bekraͤftige ich hiemit mit Ja
und Amen! —
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 600. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/610>, abgerufen am 05.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.