schen diesen beyden Städten eine so große Kluft befestiget, daß die da wolten, konnten nicht -- Wer ließt in Curland? Wahrlich wenig sind, die diesen schmalen Weg fin- den -- Herr v. G -- ist todt! -- Also hätt' ich mir Curland mit leichter Mühe vom Halse geschaft.
An Ort und Stelle hab ich dreyen bra- ven Leuten, wie oben bereits gesagt worden (der Organist in L -- würde sagen, dreyen getreuen Nachbaren und desgleichen) das Ge- heimnis entdecken müssen. Die guten Her- ren lasen, und schon beym dritten Blade des ersten Theils waren sie mir so zu Dache, wie der Inspektor es nur immer seyn konnte. Das sind sie ja mit Leib und Seele! Nun ja doch! Ich bins! allein für jeden nicht! -- Was braucht ein vierter und fünfter den Ringschlüssel zu tragen, und warum soll ich jedem Gecken erlauben, in meinem Hause gemächlich zu thun? Kann ich denn nicht auch, wie Herr v. G -- der Selige, auf meinen Degen schlagen, wenn der Krippen- ritter nach dem Schlüssel zum Gastzimmer und Stall frägt?
Behalt es bey dir! du mir liebes Trium- virat! bey dir! und wenn der -- -- mit
dem
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ſchen dieſen beyden Staͤdten eine ſo große Kluft befeſtiget, daß die da wolten, konnten nicht — Wer ließt in Curland? Wahrlich wenig ſind, die dieſen ſchmalen Weg fin- den — Herr v. G — iſt todt! — Alſo haͤtt’ ich mir Curland mit leichter Muͤhe vom Halſe geſchaft.
An Ort und Stelle hab ich dreyen bra- ven Leuten, wie oben bereits geſagt worden (der Organiſt in L — wuͤrde ſagen, dreyen getreuen Nachbaren und desgleichen) das Ge- heimnis entdecken muͤſſen. Die guten Her- ren laſen, und ſchon beym dritten Blade des erſten Theils waren ſie mir ſo zu Dache, wie der Inſpektor es nur immer ſeyn konnte. Das ſind ſie ja mit Leib und Seele! Nun ja doch! Ich bins! allein fuͤr jeden nicht! — Was braucht ein vierter und fuͤnfter den Ringſchluͤſſel zu tragen, und warum ſoll ich jedem Gecken erlauben, in meinem Hauſe gemaͤchlich zu thun? Kann ich denn nicht auch, wie Herr v. G — der Selige, auf meinen Degen ſchlagen, wenn der Krippen- ritter nach dem Schluͤſſel zum Gaſtzimmer und Stall fraͤgt?
Behalt es bey dir! du mir liebes Trium- virat! bey dir! und wenn der — — mit
dem
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ſchen dieſen beyden Staͤdten eine ſo große
Kluft befeſtiget, daß die da wolten, konnten
nicht — Wer ließt in Curland? Wahrlich
wenig ſind, die dieſen ſchmalen Weg fin-
den — Herr v. G — iſt todt! — Alſo
haͤtt’ ich mir Curland mit leichter Muͤhe vom
Halſe geſchaft.
An Ort und Stelle hab ich dreyen bra-
ven Leuten, wie oben bereits geſagt worden
(der Organiſt in L — wuͤrde ſagen, dreyen
getreuen Nachbaren und desgleichen) das Ge-
heimnis entdecken muͤſſen. Die guten Her-
ren laſen, und ſchon beym dritten Blade des
erſten Theils waren ſie mir ſo zu Dache, wie
der Inſpektor es nur immer ſeyn konnte.
Das ſind ſie ja mit Leib und Seele! Nun
ja doch! Ich bins! allein fuͤr jeden nicht! —
Was braucht ein vierter und fuͤnfter den
Ringſchluͤſſel zu tragen, und warum ſoll ich
jedem Gecken erlauben, in meinem Hauſe
gemaͤchlich zu thun? Kann ich denn nicht
auch, wie Herr v. G — der Selige, auf
meinen Degen ſchlagen, wenn der Krippen-
ritter nach dem Schluͤſſel zum Gaſtzimmer
und Stall fraͤgt?
Behalt es bey dir! du mir liebes Trium-
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/603>, abgerufen am 24.11.2024.
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