aber den ehrwürdigen Namen Richter? Ein Richteramt ist ein schweres Amt. Natha- nael wählte das beste Theil, da ers nieder- legte, und wie wenig giebts Nathanaels und solche kunstrichterliche Justizräthe, wie er! Kleine schielende Revisionsknaben die Menge! -- Die Herren a, b, g, möcht ich auch un- gern darüber sprechen lassen.
Wer in den Charakteren nicht Präcision findet, kann jeden in Person kennen lernen, bis auf die, welche in diesem Buche selig ent- schlafen sind, und wer meiner Grosmutter nachspottet, und mit gerümpfter Nase die Frage aufwirft: wie vielmal Amen in die- sem Buche vorkommt? wisse, daß ich ein Liebhaber dieses Worts bin. Ich liebe nicht Flittern, nicht Schminke, trage keinen Re- genschirm, keinen Herrmannschen Glanzkit- tel. Eine Jahreszeit ist mir so, wie die an- dere. Alles, was aus Naturhänden kommt, ist Gottes Gabe! Geschmack? Ja frey- lich hat nicht jeder Lust zu lauter Milch und Kuchen, und zum Stück vom zarten guten Kalbe, diesem verlohrnen Sohnsbraten, ob- gleich Abraham himmlische Herrschaften da- mit bewirthete -- --
Wer
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aber den ehrwuͤrdigen Namen Richter? Ein Richteramt iſt ein ſchweres Amt. Natha- nael waͤhlte das beſte Theil, da ers nieder- legte, und wie wenig giebts Nathanaels und ſolche kunſtrichterliche Juſtizraͤthe, wie er! Kleine ſchielende Reviſionsknaben die Menge! — Die Herren α, β, γ, moͤcht ich auch un- gern daruͤber ſprechen laſſen.
Wer in den Charakteren nicht Praͤciſion findet, kann jeden in Perſon kennen lernen, bis auf die, welche in dieſem Buche ſelig ent- ſchlafen ſind, und wer meiner Grosmutter nachſpottet, und mit geruͤmpfter Naſe die Frage aufwirft: wie vielmal Amen in die- ſem Buche vorkommt? wiſſe, daß ich ein Liebhaber dieſes Worts bin. Ich liebe nicht Flittern, nicht Schminke, trage keinen Re- genſchirm, keinen Herrmannſchen Glanzkit- tel. Eine Jahreszeit iſt mir ſo, wie die an- dere. Alles, was aus Naturhaͤnden kommt, iſt Gottes Gabe! Geſchmack? Ja frey- lich hat nicht jeder Luſt zu lauter Milch und Kuchen, und zum Stuͤck vom zarten guten Kalbe, dieſem verlohrnen Sohnsbraten, ob- gleich Abraham himmliſche Herrſchaften da- mit bewirthete — —
Wer
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aber den ehrwuͤrdigen Namen Richter? Ein
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nael waͤhlte das beſte Theil, da ers nieder-
legte, und wie wenig giebts Nathanaels und
ſolche kunſtrichterliche Juſtizraͤthe, wie er!
Kleine ſchielende Reviſionsknaben die Menge!
— Die Herren α, β, γ, moͤcht ich auch un-
gern daruͤber ſprechen laſſen.
Wer in den Charakteren nicht Praͤciſion
findet, kann jeden in Perſon kennen lernen,
bis auf die, welche in dieſem Buche ſelig ent-
ſchlafen ſind, und wer meiner Grosmutter
nachſpottet, und mit geruͤmpfter Naſe die
Frage aufwirft: wie vielmal Amen in die-
ſem Buche vorkommt? wiſſe, daß ich ein
Liebhaber dieſes Worts bin. Ich liebe nicht
Flittern, nicht Schminke, trage keinen Re-
genſchirm, keinen Herrmannſchen Glanzkit-
tel. Eine Jahreszeit iſt mir ſo, wie die an-
dere. Alles, was aus Naturhaͤnden kommt,
iſt Gottes Gabe! Geſchmack? Ja frey-
lich hat nicht jeder Luſt zu lauter Milch und
Kuchen, und zum Stuͤck vom zarten guten
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 581. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/591>, abgerufen am 24.11.2024.
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