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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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das wissen, selig sind wir, wenn wir darnach
thun! -- Wie kommt das, daß ich Gretchen
unvermerkt in Rücksicht ihres Geruchs bey-
trat? Ich weiß keine andere Ursache, als
weil ich auch vierzig Jahr trage. Der Graf
schien es selbst zu merken, daß ich den Antheil
an seinen Anstalten nicht nahm, den ich vor
diesem genommen! Diesmal, sagt' er sehr
fein, werden Sie nicht in -- krank werden!
weil ich es bin, erwiedert' ich, und, wie mich
dünkt, war meine Antwort eben so richtig,
als seine Frage. Sie haben ein größeres Sterb-
haus gesehen, Herr Major, sagt' er, als das
meinige! Der Justizrath und der Prediger
waren froh, um vielleicht manches noch vom
Türkenkriege zu hören, worüber ich, wie sie
wähnten, den Grafen nicht abschlägig beschei-
den würde; allein sie kamen wieder von Bu-
karest zurück, ohne mehr zu wißen. Ohn-
möglich kann den lieben Herren solch eine
schnelle Reise gut thun! Der Graf hielt sich
blos über die Frage auf: ob man wohl im
Felde, ohne seiner Pflicht etwas abzukürzen,
observiren könnte? -- Ich hatte ihn schon
überzeugt, daß es viel Gelegenheit zu Ob-
servationen im Felde gebe, und ihm eine ganz
neue Aussicht eröfnet --

Der
D d

das wiſſen, ſelig ſind wir, wenn wir darnach
thun! — Wie kommt das, daß ich Gretchen
unvermerkt in Ruͤckſicht ihres Geruchs bey-
trat? Ich weiß keine andere Urſache, als
weil ich auch vierzig Jahr trage. Der Graf
ſchien es ſelbſt zu merken, daß ich den Antheil
an ſeinen Anſtalten nicht nahm, den ich vor
dieſem genommen! Diesmal, ſagt’ er ſehr
fein, werden Sie nicht in — krank werden!
weil ich es bin, erwiedert’ ich, und, wie mich
duͤnkt, war meine Antwort eben ſo richtig,
als ſeine Frage. Sie haben ein groͤßeres Sterb-
haus geſehen, Herr Major, ſagt’ er, als das
meinige! Der Juſtizrath und der Prediger
waren froh, um vielleicht manches noch vom
Tuͤrkenkriege zu hoͤren, woruͤber ich, wie ſie
waͤhnten, den Grafen nicht abſchlaͤgig beſchei-
den wuͤrde; allein ſie kamen wieder von Bu-
kareſt zuruͤck, ohne mehr zu wißen. Ohn-
moͤglich kann den lieben Herren ſolch eine
ſchnelle Reiſe gut thun! Der Graf hielt ſich
blos uͤber die Frage auf: ob man wohl im
Felde, ohne ſeiner Pflicht etwas abzukuͤrzen,
obſerviren koͤnnte? — Ich hatte ihn ſchon
uͤberzeugt, daß es viel Gelegenheit zu Ob-
ſervationen im Felde gebe, und ihm eine ganz
neue Ausſicht eroͤfnet —

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[417/0425] das wiſſen, ſelig ſind wir, wenn wir darnach thun! — Wie kommt das, daß ich Gretchen unvermerkt in Ruͤckſicht ihres Geruchs bey- trat? Ich weiß keine andere Urſache, als weil ich auch vierzig Jahr trage. Der Graf ſchien es ſelbſt zu merken, daß ich den Antheil an ſeinen Anſtalten nicht nahm, den ich vor dieſem genommen! Diesmal, ſagt’ er ſehr fein, werden Sie nicht in — krank werden! weil ich es bin, erwiedert’ ich, und, wie mich duͤnkt, war meine Antwort eben ſo richtig, als ſeine Frage. Sie haben ein groͤßeres Sterb- haus geſehen, Herr Major, ſagt’ er, als das meinige! Der Juſtizrath und der Prediger waren froh, um vielleicht manches noch vom Tuͤrkenkriege zu hoͤren, woruͤber ich, wie ſie waͤhnten, den Grafen nicht abſchlaͤgig beſchei- den wuͤrde; allein ſie kamen wieder von Bu- kareſt zuruͤck, ohne mehr zu wißen. Ohn- moͤglich kann den lieben Herren ſolch eine ſchnelle Reiſe gut thun! Der Graf hielt ſich blos uͤber die Frage auf: ob man wohl im Felde, ohne ſeiner Pflicht etwas abzukuͤrzen, obſerviren koͤnnte? — Ich hatte ihn ſchon uͤberzeugt, daß es viel Gelegenheit zu Ob- ſervationen im Felde gebe, und ihm eine ganz neue Ausſicht eroͤfnet — Der D d

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/425>, abgerufen am 22.11.2024.