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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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die Frage: ob jemand mit der Todesstrafe
zu belegen, der einen Mißethäter eine
halbe Stunde vor der Todesurtels Voll-
streckung ermordet,
und der gute Prediger:
ob es nicht billig, daß der Verleger den
Titelbogen vor voll bezahle, wenn gleich
nur ein Blatt beschrieben ist.
Ists doch
der Titel! --

Was meynen meine Leser, von einem
Sünder wider den heiligen Geist in Kupfer?
Solte nicht eine Silhouette mehr anzurathen
seyn? --

Keinen stärkern Beweis konnte wohl Na-
thanael ablegen, nicht mehr eifersüchtig zu
seyn, als eben den, daß er sein liebes treues
Weib mir anvertraute. Hat der Herr Major
alles gesehen? Ja, lieber Nathanael! Al-
les!
tausend Dank für Gang und Berg! Ich
will Gleiches mit Gleichen vergelten, wenn
mir Gott an Ort und Stelle hilft! Gretchen
war mir lieb als Gretchen, und lieb ist sie mir
als Frau Nathanael! --

Herr Major, sagte Nathanael! Sie ist
Minens Schülerin!

Wer kann wohl glauben, daß es nicht
drey Minuten daurte, da wir von Gretchens
Milchbüdchen bis

Buka-

die Frage: ob jemand mit der Todesſtrafe
zu belegen, der einen Mißethaͤter eine
halbe Stunde vor der Todesurtels Voll-
ſtreckung ermordet,
und der gute Prediger:
ob es nicht billig, daß der Verleger den
Titelbogen vor voll bezahle, wenn gleich
nur ein Blatt beſchrieben iſt.
Iſts doch
der Titel! —

Was meynen meine Leſer, von einem
Suͤnder wider den heiligen Geiſt in Kupfer?
Solte nicht eine Silhouette mehr anzurathen
ſeyn? —

Keinen ſtaͤrkern Beweis konnte wohl Na-
thanael ablegen, nicht mehr eiferſuͤchtig zu
ſeyn, als eben den, daß er ſein liebes treues
Weib mir anvertraute. Hat der Herr Major
alles geſehen? Ja, lieber Nathanael! Al-
les!
tauſend Dank fuͤr Gang und Berg! Ich
will Gleiches mit Gleichen vergelten, wenn
mir Gott an Ort und Stelle hilft! Gretchen
war mir lieb als Gretchen, und lieb iſt ſie mir
als Frau Nathanael! —

Herr Major, ſagte Nathanael! Sie iſt
Minens Schuͤlerin!

Wer kann wohl glauben, daß es nicht
drey Minuten daurte, da wir von Gretchens
Milchbuͤdchen bis

Buka-
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[414/0422] die Frage: ob jemand mit der Todesſtrafe zu belegen, der einen Mißethaͤter eine halbe Stunde vor der Todesurtels Voll- ſtreckung ermordet, und der gute Prediger: ob es nicht billig, daß der Verleger den Titelbogen vor voll bezahle, wenn gleich nur ein Blatt beſchrieben iſt. Iſts doch der Titel! — Was meynen meine Leſer, von einem Suͤnder wider den heiligen Geiſt in Kupfer? Solte nicht eine Silhouette mehr anzurathen ſeyn? — Keinen ſtaͤrkern Beweis konnte wohl Na- thanael ablegen, nicht mehr eiferſuͤchtig zu ſeyn, als eben den, daß er ſein liebes treues Weib mir anvertraute. Hat der Herr Major alles geſehen? Ja, lieber Nathanael! Al- les! tauſend Dank fuͤr Gang und Berg! Ich will Gleiches mit Gleichen vergelten, wenn mir Gott an Ort und Stelle hilft! Gretchen war mir lieb als Gretchen, und lieb iſt ſie mir als Frau Nathanael! — Herr Major, ſagte Nathanael! Sie iſt Minens Schuͤlerin! Wer kann wohl glauben, daß es nicht drey Minuten daurte, da wir von Gretchens Milchbuͤdchen bis Buka-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/422>, abgerufen am 25.11.2024.