solch eine Todtenwache! -- Gehe hin in Frie- den! in Frieden!
Jezt Freunde! hätt ich zum Andreas-Or- den gesagt: Geh mir aus der Sonne! Der gnädigste Brief der Kayserin selbst konnte mir in dieser Lage keine frohe Stunde verlei- hen! --
Ich erlasse euch aller Dienste, und, da ihr durchaus nicht mehr als Major seyn wolt; so bleibt, was ihr seyd, mit der Versicherung, daß Mir eure seltene Be- scheidenheit zum Wohlgefallen gerei- chet -- --
Ich wünschte, daß dieser Brief euch nicht aus dem Wege zu Bädern träfe, wenn sie anders eurer Gesundheitsverfassung dienlich sind. Ich schenke euch -- -- Gern würd ich es sehen, wenn ihr in Liefland -- --
Wenn ihr eures Adels wegen Ansprüche befürchtet; so ertheil ich euch hiemit den Adel mit allen seinen Vorzügen, und soll euch das Diplom so bald ihr es verlangt --
Lebt so glücklich, als ihr es verdient, und als es wünschet
Eure gnädige Kayserin Catharina.
Wenn
ſolch eine Todtenwache! — Gehe hin in Frie- den! in Frieden!
Jezt Freunde! haͤtt ich zum Andreas-Or- den geſagt: Geh mir aus der Sonne! Der gnaͤdigſte Brief der Kayſerin ſelbſt konnte mir in dieſer Lage keine frohe Stunde verlei- hen! —
Ich erlaſſe euch aller Dienſte, und, da ihr durchaus nicht mehr als Major ſeyn wolt; ſo bleibt, was ihr ſeyd, mit der Verſicherung, daß Mir eure ſeltene Be- ſcheidenheit zum Wohlgefallen gerei- chet — —
Ich wuͤnſchte, daß dieſer Brief euch nicht aus dem Wege zu Baͤdern traͤfe, wenn ſie anders eurer Geſundheitsverfaſſung dienlich ſind. Ich ſchenke euch — — Gern wuͤrd ich es ſehen, wenn ihr in Liefland — —
Wenn ihr eures Adels wegen Anſpruͤche befuͤrchtet; ſo ertheil ich euch hiemit den Adel mit allen ſeinen Vorzuͤgen, und ſoll euch das Diplom ſo bald ihr es verlangt —
Lebt ſo gluͤcklich, als ihr es verdient, und als es wuͤnſchet
Eure gnaͤdige Kayſerin Catharina.
Wenn
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ſolch eine Todtenwache! — Gehe hin in Frie-
den! in Frieden!
Jezt Freunde! haͤtt ich zum Andreas-Or-
den geſagt: Geh mir aus der Sonne! Der
gnaͤdigſte Brief der Kayſerin ſelbſt konnte mir
in dieſer Lage keine frohe Stunde verlei-
hen! —
Ich erlaſſe euch aller Dienſte, und, da
ihr durchaus nicht mehr als Major ſeyn
wolt; ſo bleibt, was ihr ſeyd, mit der
Verſicherung, daß Mir eure ſeltene Be-
ſcheidenheit zum Wohlgefallen gerei-
chet — —
Ich wuͤnſchte, daß dieſer Brief euch nicht
aus dem Wege zu Baͤdern traͤfe, wenn ſie
anders eurer Geſundheitsverfaſſung dienlich
ſind. Ich ſchenke euch — — Gern wuͤrd
ich es ſehen, wenn ihr in Liefland — —
Wenn ihr eures Adels wegen Anſpruͤche
befuͤrchtet; ſo ertheil ich euch hiemit den Adel
mit allen ſeinen Vorzuͤgen, und ſoll euch das
Diplom ſo bald ihr es verlangt —
Lebt ſo gluͤcklich, als ihr es verdient, und
als es wuͤnſchet
Eure gnaͤdige Kayſerin
Catharina.
Wenn
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/376>, abgerufen am 22.11.2024.
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