ze leidet bey solchen Kleinkönigen; die Bey- lage hiezu ist Curland und Semgallen. Man lobsinget den Alten, weil man im Wahn ste- het: die Natur brauche sich ab, werde alt! -- Nicht also; noch heute kann Eden werden, im Gedicht und im Original. --
-- Ich nehme dem Könige Friedrich seine Schatzkammer nicht übel. Wo eine Quali- tät ist, da laß ich auch eine Quantität gelten. Das Geld ist beym Privatmann ein schönes Piedestal, und ein König, der so wie er denkt, muß entweder alle Augenblick Schatzungen ausschreiben, oder es machen, wie Friedrich -- was ist besser?
-- Die Farbe des Verdienstes ist die Far- be der Schaamröthe, so, daß auch alle rothe Farbe von ihr ein fast allgemeines Ansehn erhalten. Sie ist von ihr ins Geschrey ge- bracht. Purpur ist die Schaamröthe auf ei- ner braunen Wange! -- Unser gute Herr- mann reißt beym letzten Vers des Liedes alle Züge seines Positives auf, und die gewöhnli- chen Redner und Schreiber suchen mit einem epigrammatischen Gedanken zu schliessen. Mich schmerzt so was. Stich ist Stich -- Dein Brief schließt V. R. W. mit dem alten Vale! Vale! --
Ueber
ze leidet bey ſolchen Kleinkoͤnigen; die Bey- lage hiezu iſt Curland und Semgallen. Man lobſinget den Alten, weil man im Wahn ſte- het: die Natur brauche ſich ab, werde alt! — Nicht alſo; noch heute kann Eden werden, im Gedicht und im Original. —
— Ich nehme dem Koͤnige Friedrich ſeine Schatzkammer nicht uͤbel. Wo eine Quali- taͤt iſt, da laß ich auch eine Quantitaͤt gelten. Das Geld iſt beym Privatmann ein ſchoͤnes Piedeſtal, und ein Koͤnig, der ſo wie er denkt, muß entweder alle Augenblick Schatzungen ausſchreiben, oder es machen, wie Friedrich — was iſt beſſer?
— Die Farbe des Verdienſtes iſt die Far- be der Schaamroͤthe, ſo, daß auch alle rothe Farbe von ihr ein faſt allgemeines Anſehn erhalten. Sie iſt von ihr ins Geſchrey ge- bracht. Purpur iſt die Schaamroͤthe auf ei- ner braunen Wange! — Unſer gute Herr- mann reißt beym letzten Vers des Liedes alle Zuͤge ſeines Poſitives auf, und die gewoͤhnli- chen Redner und Schreiber ſuchen mit einem epigrammatiſchen Gedanken zu ſchlieſſen. Mich ſchmerzt ſo was. Stich iſt Stich — Dein Brief ſchließt V. R. W. mit dem alten Vale! Vale! —
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ze leidet bey ſolchen Kleinkoͤnigen; die Bey-
lage hiezu iſt Curland und Semgallen. Man
lobſinget den Alten, weil man im Wahn ſte-
het: die Natur brauche ſich ab, werde alt! —
Nicht alſo; noch heute kann Eden werden, im
Gedicht und im Original. —
— Ich nehme dem Koͤnige Friedrich ſeine
Schatzkammer nicht uͤbel. Wo eine Quali-
taͤt iſt, da laß ich auch eine Quantitaͤt gelten.
Das Geld iſt beym Privatmann ein ſchoͤnes
Piedeſtal, und ein Koͤnig, der ſo wie er denkt,
muß entweder alle Augenblick Schatzungen
ausſchreiben, oder es machen, wie Friedrich —
was iſt beſſer?
— Die Farbe des Verdienſtes iſt die Far-
be der Schaamroͤthe, ſo, daß auch alle rothe
Farbe von ihr ein faſt allgemeines Anſehn
erhalten. Sie iſt von ihr ins Geſchrey ge-
bracht. Purpur iſt die Schaamroͤthe auf ei-
ner braunen Wange! — Unſer gute Herr-
mann reißt beym letzten Vers des Liedes alle
Zuͤge ſeines Poſitives auf, und die gewoͤhnli-
chen Redner und Schreiber ſuchen mit einem
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Mich ſchmerzt ſo was. Stich iſt Stich —
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/36>, abgerufen am 24.11.2024.
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