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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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Herz mehr haben; dann wird sich alles von
selbst geben! --

In den ersten fünf tausend Jahren wohl
nicht, und da unser Leben siebenzig währet,
wenns hoch kommt achtzig; lassen Sie uns
die Welt nehmen, wie sie ist, und den Solda-
ten, Soldaten seyn!

Aber das Bewußtseyn, daß er überflüßig
ist, daß die Welt ohne ihn seyn könnte; und,
was noch mehr ist, glücklicher seyn würde --
ha! solch Bewußtseyn thut weh.

Kann nicht sagen! Was würden denn die
Herren Gelehrten in diesem Paradiese vor-
stellen?

Bewahrer der Lade des Bundes, wo ge-
schrieben steht: Was ihr nicht wolt, daß die
Leut euch thun, das thut ihnen auch nicht.

Lieber Freund! Zu so einem kleinen Bun-
deslädchen hat jeder in seinem Hause Platz,
ohne den Gelehrten Miete bezahlen zu dürfen.

Nun! so mag alles dahin fahren! der
Herr hats gegeben, der Herr hats genommen,
der Name des Herrn sey gelobet!

Und gebenedeyet! Kurz und gut, lieber
Professor! Gesetze ohne Vollstreckung sind Pro-
fessores ohne Studenten! --

Zur

Herz mehr haben; dann wird ſich alles von
ſelbſt geben! —

In den erſten fuͤnf tauſend Jahren wohl
nicht, und da unſer Leben ſiebenzig waͤhret,
wenns hoch kommt achtzig; laſſen Sie uns
die Welt nehmen, wie ſie iſt, und den Solda-
ten, Soldaten ſeyn!

Aber das Bewußtſeyn, daß er uͤberfluͤßig
iſt, daß die Welt ohne ihn ſeyn koͤnnte; und,
was noch mehr iſt, gluͤcklicher ſeyn wuͤrde —
ha! ſolch Bewußtſeyn thut weh.

Kann nicht ſagen! Was wuͤrden denn die
Herren Gelehrten in dieſem Paradieſe vor-
ſtellen?

Bewahrer der Lade des Bundes, wo ge-
ſchrieben ſteht: Was ihr nicht wolt, daß die
Leut euch thun, das thut ihnen auch nicht.

Lieber Freund! Zu ſo einem kleinen Bun-
deslaͤdchen hat jeder in ſeinem Hauſe Platz,
ohne den Gelehrten Miete bezahlen zu duͤrfen.

Nun! ſo mag alles dahin fahren! der
Herr hats gegeben, der Herr hats genommen,
der Name des Herrn ſey gelobet!

Und gebenedeyet! Kurz und gut, lieber
Profeſſor! Geſetze ohne Vollſtreckung ſind Pro-
feſſores ohne Studenten! —

Zur
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[317/0323] Herz mehr haben; dann wird ſich alles von ſelbſt geben! — In den erſten fuͤnf tauſend Jahren wohl nicht, und da unſer Leben ſiebenzig waͤhret, wenns hoch kommt achtzig; laſſen Sie uns die Welt nehmen, wie ſie iſt, und den Solda- ten, Soldaten ſeyn! Aber das Bewußtſeyn, daß er uͤberfluͤßig iſt, daß die Welt ohne ihn ſeyn koͤnnte; und, was noch mehr iſt, gluͤcklicher ſeyn wuͤrde — ha! ſolch Bewußtſeyn thut weh. Kann nicht ſagen! Was wuͤrden denn die Herren Gelehrten in dieſem Paradieſe vor- ſtellen? Bewahrer der Lade des Bundes, wo ge- ſchrieben ſteht: Was ihr nicht wolt, daß die Leut euch thun, das thut ihnen auch nicht. Lieber Freund! Zu ſo einem kleinen Bun- deslaͤdchen hat jeder in ſeinem Hauſe Platz, ohne den Gelehrten Miete bezahlen zu duͤrfen. Nun! ſo mag alles dahin fahren! der Herr hats gegeben, der Herr hats genommen, der Name des Herrn ſey gelobet! Und gebenedeyet! Kurz und gut, lieber Profeſſor! Geſetze ohne Vollſtreckung ſind Pro- feſſores ohne Studenten! — Zur

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/323>, abgerufen am 25.11.2024.