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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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derfahren, ich laß ihm den Degen und, wenn
Sie wollen, die Hand --

Und Willen?

Meinetwegen! wenn mein Stand den
Verstand behält, hat er gewonnen Spiel.
Den Verstand -- --

Bitte zu behalten. Gegönt von ganzem
Herzen. Mit Verstand ist nicht viel anzufan-
gen; aber was können sie denn meinem Stan-
de nachsagen.

Cain schlug seinen Bruder Abel todt, war
der erste Atexander der Große, der erste com-
mandirende General-Feldmarschall, ein Aller-
durchlauchtigster Ueberwinder, Sieger aller
Sieger! --

Und das Zeichen, das ihm Gott an die
Stirn hieng, gelt!

Das war wohl, nach ihrer Meynung,
ein Gnadenkreutz, ein Orden -- --

Wenn Sie wollen; wenigstens schützt
manches Gnadenzeichen den Träger, daß man
ihn nicht Mörder schilt --

Gewonnen!

Noch

derfahren, ich laß ihm den Degen und, wenn
Sie wollen, die Hand —

Und Willen?

Meinetwegen! wenn mein Stand den
Verſtand behaͤlt, hat er gewonnen Spiel.
Den Verſtand — —

Bitte zu behalten. Gegoͤnt von ganzem
Herzen. Mit Verſtand iſt nicht viel anzufan-
gen; aber was koͤnnen ſie denn meinem Stan-
de nachſagen.

Cain ſchlug ſeinen Bruder Abel todt, war
der erſte Atexander der Große, der erſte com-
mandirende General-Feldmarſchall, ein Aller-
durchlauchtigſter Ueberwinder, Sieger aller
Sieger! —

Und das Zeichen, das ihm Gott an die
Stirn hieng, gelt!

Das war wohl, nach ihrer Meynung,
ein Gnadenkreutz, ein Orden — —

Wenn Sie wollen; wenigſtens ſchuͤtzt
manches Gnadenzeichen den Traͤger, daß man
ihn nicht Moͤrder ſchilt —

Gewonnen!

Noch
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[314/0320] derfahren, ich laß ihm den Degen und, wenn Sie wollen, die Hand — Und Willen? Meinetwegen! wenn mein Stand den Verſtand behaͤlt, hat er gewonnen Spiel. Den Verſtand — — Bitte zu behalten. Gegoͤnt von ganzem Herzen. Mit Verſtand iſt nicht viel anzufan- gen; aber was koͤnnen ſie denn meinem Stan- de nachſagen. Cain ſchlug ſeinen Bruder Abel todt, war der erſte Atexander der Große, der erſte com- mandirende General-Feldmarſchall, ein Aller- durchlauchtigſter Ueberwinder, Sieger aller Sieger! — Und das Zeichen, das ihm Gott an die Stirn hieng, gelt! Das war wohl, nach ihrer Meynung, ein Gnadenkreutz, ein Orden — — Wenn Sie wollen; wenigſtens ſchuͤtzt manches Gnadenzeichen den Traͤger, daß man ihn nicht Moͤrder ſchilt — Gewonnen! Noch

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/320>, abgerufen am 25.11.2024.