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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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wo wir einwohnen, war ein Mädchen, in ih-
rer Art nicht uneben. Sie that so züchtig,
als kannte sie den alten Adam nicht anders,
als im Kupferstich, wo ich ihn auch mit Hör-
nern gesehen! -- Sie dient, ich diene. Mein
adlicher Herr kann ihre Jungfer leiden, und
was soll ich leugnen, ich sie! Wenn ich sie
nur ein wenig hart zur Hand nahm, gleich
ein Schrey! und denn wieder: bringen Sie
mich nicht zum Ende! Sie werden Unheil
anrichten! und so weiter. Kam ich Sonn-
tags, laß sie:
die in Gott andächtige Jungfer mit
ihren Morgends und Abends zu Gott
erhabenen Händen, an Sonn und Fest-
tagen, sowohl durch auserlesene Sprü-
che der heiligen Schrift, andächtige Ge-
bete und geistliche Lieder vorgestellet,
als in beygefügten saubern Kupferbil-
dern entworfen von
M. Nicolao Haas Pa-
store Primario
und Inspectore der evangeli-
schen Kirchen und Schulen zu Budißin.

Stade, druckts und verlegts Caspar
Holwein. Im Jahr
1717.

Was mir diese Andacht durchs Herz gieng,
kann ich nicht sagen. Den Tittel abzuschrei-
ben hat mir, wie Ew. Wohlehrwürden leicht

denken

wo wir einwohnen, war ein Maͤdchen, in ih-
rer Art nicht uneben. Sie that ſo zuͤchtig,
als kannte ſie den alten Adam nicht anders,
als im Kupferſtich, wo ich ihn auch mit Hoͤr-
nern geſehen! — Sie dient, ich diene. Mein
adlicher Herr kann ihre Jungfer leiden, und
was ſoll ich leugnen, ich ſie! Wenn ich ſie
nur ein wenig hart zur Hand nahm, gleich
ein Schrey! und denn wieder: bringen Sie
mich nicht zum Ende! Sie werden Unheil
anrichten! und ſo weiter. Kam ich Sonn-
tags, laß ſie:
die in Gott andaͤchtige Jungfer mit
ihren Morgends und Abends zu Gott
erhabenen Haͤnden, an Sonn und Feſt-
tagen, ſowohl durch auserleſene Spruͤ-
che der heiligen Schrift, andaͤchtige Ge-
bete und geiſtliche Lieder vorgeſtellet,
als in beygefuͤgten ſaubern Kupferbil-
dern entworfen von
M. Nicolao Haas Pa-
ſtore Primario
und Inſpectore der evangeli-
ſchen Kirchen und Schulen zu Budißin.

Stade, druckts und verlegts Caſpar
Holwein. Im Jahr
1717.

Was mir dieſe Andacht durchs Herz gieng,
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ben hat mir, wie Ew. Wohlehrwuͤrden leicht

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[288/0294] wo wir einwohnen, war ein Maͤdchen, in ih- rer Art nicht uneben. Sie that ſo zuͤchtig, als kannte ſie den alten Adam nicht anders, als im Kupferſtich, wo ich ihn auch mit Hoͤr- nern geſehen! — Sie dient, ich diene. Mein adlicher Herr kann ihre Jungfer leiden, und was ſoll ich leugnen, ich ſie! Wenn ich ſie nur ein wenig hart zur Hand nahm, gleich ein Schrey! und denn wieder: bringen Sie mich nicht zum Ende! Sie werden Unheil anrichten! und ſo weiter. Kam ich Sonn- tags, laß ſie: die in Gott andaͤchtige Jungfer mit ihren Morgends und Abends zu Gott erhabenen Haͤnden, an Sonn und Feſt- tagen, ſowohl durch auserleſene Spruͤ- che der heiligen Schrift, andaͤchtige Ge- bete und geiſtliche Lieder vorgeſtellet, als in beygefuͤgten ſaubern Kupferbil- dern entworfen von M. Nicolao Haas Pa- ſtore Primario und Inſpectore der evangeli- ſchen Kirchen und Schulen zu Budißin. Stade, druckts und verlegts Caſpar Holwein. Im Jahr 1717. Was mir dieſe Andacht durchs Herz gieng, kann ich nicht ſagen. Den Tittel abzuſchrei- ben hat mir, wie Ew. Wohlehrwuͤrden leicht denken

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/294>, abgerufen am 25.11.2024.