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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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sie sich vortreflich aus! Laßt sie nur wachsen,
ohne an einen Stock zu binden. Laßt sie
wachsen, wie Gott und sie wollen, und siehe
da! es ist alles sehr gut! Die Menschen-
furcht, die das Mißtrauen, den Geiz und an-
dere Schand und Laster erreget, auch sie ist
aus der unversiegenden Quelle alles Guten! --
Welch eine Fülle der Weisheit liegt in allem
verborgen! Eine Welt mit diesem Bösen ist
besser, als Eine ohne solches. O welch eine
Tiefe des Reichthums! beyde der Weisheit
und der Erkenntnis Gottes! Wie gar unbe-
greiflich, o Gott! mein Gott! sind deine Ge-
richte und unerforschlich deine Wege! Denn
wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer
ist sein Rathgeber gewesen, oder wer hat ihm
etwas zuvor gegeben, das ihm werde wieder
vergolten? Denn von ihm, und durch ihn,
und in ihm sind alle Dinge! Ihm sey Ehre
in Ewigkeit, Amen!

Was aus Gottes Händen kommt, ist ei-
tel gut! --
Ich nehme, wie ers giebet,
singt ihre Frau! die anders rechnet, als ich.
In der Summe stimmen alle gute Menschen
auf ein Haar! Thoren! -- Ihr wolt Gott
den Herrn meistern? Ihr wolt sticken und

flicken,

ſie ſich vortreflich aus! Laßt ſie nur wachſen,
ohne an einen Stock zu binden. Laßt ſie
wachſen, wie Gott und ſie wollen, und ſiehe
da! es iſt alles ſehr gut! Die Menſchen-
furcht, die das Mißtrauen, den Geiz und an-
dere Schand und Laſter erreget, auch ſie iſt
aus der unverſiegenden Quelle alles Guten! —
Welch eine Fuͤlle der Weisheit liegt in allem
verborgen! Eine Welt mit dieſem Boͤſen iſt
beſſer, als Eine ohne ſolches. O welch eine
Tiefe des Reichthums! beyde der Weisheit
und der Erkenntnis Gottes! Wie gar unbe-
greiflich, o Gott! mein Gott! ſind deine Ge-
richte und unerforſchlich deine Wege! Denn
wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer
iſt ſein Rathgeber geweſen, oder wer hat ihm
etwas zuvor gegeben, das ihm werde wieder
vergolten? Denn von ihm, und durch ihn,
und in ihm ſind alle Dinge! Ihm ſey Ehre
in Ewigkeit, Amen!

Was aus Gottes Haͤnden kommt, iſt ei-
tel gut! —
Ich nehme, wie ers giebet,
ſingt ihre Frau! die anders rechnet, als ich.
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auf ein Haar! Thoren! — Ihr wolt Gott
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[222/0228] ſie ſich vortreflich aus! Laßt ſie nur wachſen, ohne an einen Stock zu binden. Laßt ſie wachſen, wie Gott und ſie wollen, und ſiehe da! es iſt alles ſehr gut! Die Menſchen- furcht, die das Mißtrauen, den Geiz und an- dere Schand und Laſter erreget, auch ſie iſt aus der unverſiegenden Quelle alles Guten! — Welch eine Fuͤlle der Weisheit liegt in allem verborgen! Eine Welt mit dieſem Boͤſen iſt beſſer, als Eine ohne ſolches. O welch eine Tiefe des Reichthums! beyde der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie gar unbe- greiflich, o Gott! mein Gott! ſind deine Ge- richte und unerforſchlich deine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer iſt ſein Rathgeber geweſen, oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, das ihm werde wieder vergolten? Denn von ihm, und durch ihn, und in ihm ſind alle Dinge! Ihm ſey Ehre in Ewigkeit, Amen! Was aus Gottes Haͤnden kommt, iſt ei- tel gut! — Ich nehme, wie ers giebet, ſingt ihre Frau! die anders rechnet, als ich. In der Summe ſtimmen alle gute Menſchen auf ein Haar! Thoren! — Ihr wolt Gott den Herrn meiſtern? Ihr wolt ſticken und flicken,

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/228>, abgerufen am 27.11.2024.