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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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ist: so ist mein Gefühl der Abhängigkeit die
Mutter der Ehrfurcht, der Liebe für ihn dem
Schöpfer, und des Gehorsams für seinen hei-
ligen und allezeit guten Willen und dessen Ge-
setze, dies heißt mit andern Worten, ich kann
von Herzen sagen: Abba, mein Vater, dein
Wille geschehe auf Erden, wie im Himmel! --
ich thue ihn gerne, dein Gesetz hab ich in mei-
nem Herzen! Gottes Willen gern thun, heißt:
Gott dienen!


Ich schwöre nicht beym Himmel, daß
dich der Donner erschlüge! Nicht bey der
Erde, daß du den Hals brächest! Der Him-
mel ist Gottesstuhl; die Erde sein Fußschem-
mel --

Ich liebe Gott mit einer besondern Liebe,
über alles und in allem; meinen Nächsten lieb
ich, wie meine ehrliche Haut.


So denken hab ich gelernt. Nicht un-
mittelbar von Gott, sondern mittelbar von
Gottesmenschen, von solchen, die sein Bild
an sich tragen, im besondern Sinn. Diese
Gottesverkündiger, getrieben vom heiligen
Geist, dörfen nur den Wachsstock in mir an-

zün-

iſt: ſo iſt mein Gefuͤhl der Abhaͤngigkeit die
Mutter der Ehrfurcht, der Liebe fuͤr ihn dem
Schoͤpfer, und des Gehorſams fuͤr ſeinen hei-
ligen und allezeit guten Willen und deſſen Ge-
ſetze, dies heißt mit andern Worten, ich kann
von Herzen ſagen: Abba, mein Vater, dein
Wille geſchehe auf Erden, wie im Himmel! —
ich thue ihn gerne, dein Geſetz hab ich in mei-
nem Herzen! Gottes Willen gern thun, heißt:
Gott dienen!


Ich ſchwoͤre nicht beym Himmel, daß
dich der Donner erſchluͤge! Nicht bey der
Erde, daß du den Hals braͤcheſt! Der Him-
mel iſt Gottesſtuhl; die Erde ſein Fußſchem-
mel —

Ich liebe Gott mit einer beſondern Liebe,
uͤber alles und in allem; meinen Naͤchſten lieb
ich, wie meine ehrliche Haut.


So denken hab ich gelernt. Nicht un-
mittelbar von Gott, ſondern mittelbar von
Gottesmenſchen, von ſolchen, die ſein Bild
an ſich tragen, im beſondern Sinn. Dieſe
Gottesverkuͤndiger, getrieben vom heiligen
Geiſt, doͤrfen nur den Wachsſtock in mir an-

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[206/0212] iſt: ſo iſt mein Gefuͤhl der Abhaͤngigkeit die Mutter der Ehrfurcht, der Liebe fuͤr ihn dem Schoͤpfer, und des Gehorſams fuͤr ſeinen hei- ligen und allezeit guten Willen und deſſen Ge- ſetze, dies heißt mit andern Worten, ich kann von Herzen ſagen: Abba, mein Vater, dein Wille geſchehe auf Erden, wie im Himmel! — ich thue ihn gerne, dein Geſetz hab ich in mei- nem Herzen! Gottes Willen gern thun, heißt: Gott dienen! Ich ſchwoͤre nicht beym Himmel, daß dich der Donner erſchluͤge! Nicht bey der Erde, daß du den Hals braͤcheſt! Der Him- mel iſt Gottesſtuhl; die Erde ſein Fußſchem- mel — Ich liebe Gott mit einer beſondern Liebe, uͤber alles und in allem; meinen Naͤchſten lieb ich, wie meine ehrliche Haut. So denken hab ich gelernt. Nicht un- mittelbar von Gott, ſondern mittelbar von Gottesmenſchen, von ſolchen, die ſein Bild an ſich tragen, im beſondern Sinn. Dieſe Gottesverkuͤndiger, getrieben vom heiligen Geiſt, doͤrfen nur den Wachsſtock in mir an- zuͤn-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/212>, abgerufen am 23.11.2024.