Ich glaube an Gott, das heißt: ich bin ein Kind in Verhältnis gegen ihn, ein Bru- der in Verhältnis mit meines gleichen; ein Mensch in Verhältnis alles dessen, was ich außer mir sehen oder nur empfinden kann, alles, was lebt und nicht lebt, im Großen und im Kleinen, was weniger schätzbar ange- nommen wird, und was zur höhern Schätz- barkeit in der Welt, ich weiß nicht warum ge- kommen ist. Ich gebrauche was sichtbar und unsichtbar lebt (alles lebt) zur Speise, zum Getränk und zum mäßigen Vergnügen. Was drüber ist, halt ich strafbar. Ein Hauch Gottes, und so hat alles leblose eine lebendige Seele. Was weiß ich, was ich war, und was ich seyn werde. Die ganze Welt ist mit mir verwandt Erde bin ich und Erde werd' ich, wovon ich genommen bin: denn der Mensch ist Erde, und soll wieder zur Erde werden.
Ich bin in der Welt Kind, Bruder, Mensch, oder Herr; doch bin ich in meines Vaters Hause, wo viel Wohnungen sind, und wo mir nur das Muttertheil abgetreten ist, wo ich viele Brüder habe, und unter dem Auge des gütigsten, allein auch gerechtesten Vaters
stehe,
Ich glaube an Gott, das heißt: ich bin ein Kind in Verhaͤltnis gegen ihn, ein Bru- der in Verhaͤltnis mit meines gleichen; ein Menſch in Verhaͤltnis alles deſſen, was ich außer mir ſehen oder nur empfinden kann, alles, was lebt und nicht lebt, im Großen und im Kleinen, was weniger ſchaͤtzbar ange- nommen wird, und was zur hoͤhern Schaͤtz- barkeit in der Welt, ich weiß nicht warum ge- kommen iſt. Ich gebrauche was ſichtbar und unſichtbar lebt (alles lebt) zur Speiſe, zum Getraͤnk und zum maͤßigen Vergnuͤgen. Was druͤber iſt, halt ich ſtrafbar. Ein Hauch Gottes, und ſo hat alles lebloſe eine lebendige Seele. Was weiß ich, was ich war, und was ich ſeyn werde. Die ganze Welt iſt mit mir verwandt Erde bin ich und Erde werd’ ich, wovon ich genommen bin: denn der Menſch iſt Erde, und ſoll wieder zur Erde werden.
Ich bin in der Welt Kind, Bruder, Menſch, oder Herr; doch bin ich in meines Vaters Hauſe, wo viel Wohnungen ſind, und wo mir nur das Muttertheil abgetreten iſt, wo ich viele Bruͤder habe, und unter dem Auge des guͤtigſten, allein auch gerechteſten Vaters
ſtehe,
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[202/0208]
Ich glaube an Gott, das heißt: ich bin
ein Kind in Verhaͤltnis gegen ihn, ein Bru-
der in Verhaͤltnis mit meines gleichen; ein
Menſch in Verhaͤltnis alles deſſen, was ich
außer mir ſehen oder nur empfinden kann,
alles, was lebt und nicht lebt, im Großen
und im Kleinen, was weniger ſchaͤtzbar ange-
nommen wird, und was zur hoͤhern Schaͤtz-
barkeit in der Welt, ich weiß nicht warum ge-
kommen iſt. Ich gebrauche was ſichtbar
und unſichtbar lebt (alles lebt) zur Speiſe,
zum Getraͤnk und zum maͤßigen Vergnuͤgen.
Was druͤber iſt, halt ich ſtrafbar. Ein Hauch
Gottes, und ſo hat alles lebloſe eine lebendige
Seele. Was weiß ich, was ich war, und
was ich ſeyn werde. Die ganze Welt iſt mit
mir verwandt Erde bin ich und Erde werd’
ich, wovon ich genommen bin: denn der
Menſch iſt Erde, und ſoll wieder zur Erde
werden.
Ich bin in der Welt Kind, Bruder, Menſch,
oder Herr; doch bin ich in meines Vaters
Hauſe, wo viel Wohnungen ſind, und wo
mir nur das Muttertheil abgetreten iſt, wo
ich viele Bruͤder habe, und unter dem Auge
des guͤtigſten, allein auch gerechteſten Vaters
ſtehe,
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/208>, abgerufen am 27.11.2024.
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