ziehung auf Curland, nur nicht in Rücksicht auf mich, wenn ich den Abraham vorstelle. Willst du zur rechten, so will ich zur linken, willst du zur Linken, so ich zur Rechten, kön- ne zwischen dem Herrn v. G -- und mir nicht statt finden, wenn von der lautern Milch un- serer Religion die Rede ist. Zwar will ich nicht richten! Allein man muß doch hier, wie überall, auf einen Ausgang denken. Die Pluralität selbst, wenn ich dem Herrn v. G --, diesem Naturmanne, einen Gefallen thun wolte, es drauf auszusetzen, würde für mich entscheiden. Zwar ist die Religion nicht mehr so ganz die Religion Christi, sondern die christ- liche Religion; allein wenn gleich das Para- dies verlohren gegangen; so giebts doch noch ein Reich der Gnaden, und eines der Herr- lichkeit in der christlichen Kirche.
Die Pfändungen, welche testantibus actis Vol. 1. vorfielen, waren, wie aus allem die- sem zu ersehen, lauter Religionskriege.
Der Brief, dem mein Vater zehn Jahre weniger einen Tag entgegen gesehen, was konnt' er anders, als ein Glaubensbekenntnis in sich halten, das, wenn es gleich nicht aus Augs- purg, wie der Conversus, war, jedoch mit dem Versprechen begleitet ward, nicht von
Reli-
ziehung auf Curland, nur nicht in Ruͤckſicht auf mich, wenn ich den Abraham vorſtelle. Willſt du zur rechten, ſo will ich zur linken, willſt du zur Linken, ſo ich zur Rechten, koͤn- ne zwiſchen dem Herrn v. G — und mir nicht ſtatt finden, wenn von der lautern Milch un- ſerer Religion die Rede iſt. Zwar will ich nicht richten! Allein man muß doch hier, wie uͤberall, auf einen Ausgang denken. Die Pluralitaͤt ſelbſt, wenn ich dem Herrn v. G —, dieſem Naturmanne, einen Gefallen thun wolte, es drauf auszuſetzen, wuͤrde fuͤr mich entſcheiden. Zwar iſt die Religion nicht mehr ſo ganz die Religion Chriſti, ſondern die chriſt- liche Religion; allein wenn gleich das Para- dies verlohren gegangen; ſo giebts doch noch ein Reich der Gnaden, und eines der Herr- lichkeit in der chriſtlichen Kirche.
Die Pfaͤndungen, welche teſtantibus actis Vol. 1. vorfielen, waren, wie aus allem die- ſem zu erſehen, lauter Religionskriege.
Der Brief, dem mein Vater zehn Jahre weniger einen Tag entgegen geſehen, was konnt’ er anders, als ein Glaubensbekenntnis in ſich halten, das, wenn es gleich nicht aus Augs- purg, wie der Converſus, war, jedoch mit dem Verſprechen begleitet ward, nicht von
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ziehung auf Curland, nur nicht in Ruͤckſicht
auf mich, wenn ich den Abraham vorſtelle.
Willſt du zur rechten, ſo will ich zur linken,
willſt du zur Linken, ſo ich zur Rechten, koͤn-
ne zwiſchen dem Herrn v. G — und mir nicht
ſtatt finden, wenn von der lautern Milch un-
ſerer Religion die Rede iſt. Zwar will ich
nicht richten! Allein man muß doch hier,
wie uͤberall, auf einen Ausgang denken. Die
Pluralitaͤt ſelbſt, wenn ich dem Herrn v. G —,
dieſem Naturmanne, einen Gefallen thun
wolte, es drauf auszuſetzen, wuͤrde fuͤr mich
entſcheiden. Zwar iſt die Religion nicht mehr
ſo ganz die Religion Chriſti, ſondern die chriſt-
liche Religion; allein wenn gleich das Para-
dies verlohren gegangen; ſo giebts doch noch
ein Reich der Gnaden, und eines der Herr-
lichkeit in der chriſtlichen Kirche.
Die Pfaͤndungen, welche teſtantibus actis
Vol. 1. vorfielen, waren, wie aus allem die-
ſem zu erſehen, lauter Religionskriege.
Der Brief, dem mein Vater zehn Jahre
weniger einen Tag entgegen geſehen, was konnt’
er anders, als ein Glaubensbekenntnis in ſich
halten, das, wenn es gleich nicht aus Augs-
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/204>, abgerufen am 27.11.2024.
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