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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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hen, Vater, wie er den Hut faßt! -- Seine
Kleidung? nichts was neu anschiene. Ein
neues Kleid ist nicht Königlich! Am Hut, der
gewiß nicht neu war, keine Verzierung! Va-
ter, durchweg ein König! Alles so natür-
lich. -- Thäten wir es, wär es die äusserste
Affektation.

Aber wieder von der Flöte. Nur die ha-
ben seine Triller, seine Läufe gehört, die ihn
nicht als König ansehen dürfen, Freunde!
Fremde! -- Tonkünstler! Ein König, Freun-
de
? König Friedrich soll einen haben oder ein
Paar, und das ist viel! -- ich hätte nicht
das Herz, es zu seyn, auch du, Vater! so
sehr du Monarchenfreund in abstrakto bist,
hättest du wohl göttlichen Ruf, es in concreto
zu seyn? Immer gerade, wer kann sich hal-
ten? -- nur die so geschnüret sind, und denn
thun es nicht sie, sondern das Eisen.

Die Verse, die er macht? auch das könnt'
er bleiben lassen, und es dem Voltair anheim
stellen. Französische Notabene gereimte
Verse! hättest du das gedacht, Vater? Gott
der Herr hat nie in Versen geredet. Könige
tragen sein Bild. Es sind Götter der Erden.
-- Das schwerste Stück Arbeit eines Dich-
ters ist, wie mich dünkt, Gott den Herrn re-

dend

hen, Vater, wie er den Hut faßt! — Seine
Kleidung? nichts was neu anſchiene. Ein
neues Kleid iſt nicht Koͤniglich! Am Hut, der
gewiß nicht neu war, keine Verzierung! Va-
ter, durchweg ein Koͤnig! Alles ſo natuͤr-
lich. — Thaͤten wir es, waͤr es die aͤuſſerſte
Affektation.

Aber wieder von der Floͤte. Nur die ha-
ben ſeine Triller, ſeine Laͤufe gehoͤrt, die ihn
nicht als Koͤnig anſehen duͤrfen, Freunde!
Fremde! — Tonkuͤnſtler! Ein Koͤnig, Freun-
de
? Koͤnig Friedrich ſoll einen haben oder ein
Paar, und das iſt viel! — ich haͤtte nicht
das Herz, es zu ſeyn, auch du, Vater! ſo
ſehr du Monarchenfreund in abſtrakto biſt,
haͤtteſt du wohl goͤttlichen Ruf, es in concreto
zu ſeyn? Immer gerade, wer kann ſich hal-
ten? — nur die ſo geſchnuͤret ſind, und denn
thun es nicht ſie, ſondern das Eiſen.

Die Verſe, die er macht? auch das koͤnnt’
er bleiben laſſen, und es dem Voltair anheim
ſtellen. Franzoͤſiſche Notabene gereimte
Verſe! haͤtteſt du das gedacht, Vater? Gott
der Herr hat nie in Verſen geredet. Koͤnige
tragen ſein Bild. Es ſind Goͤtter der Erden.
— Das ſchwerſte Stuͤck Arbeit eines Dich-
ters iſt, wie mich duͤnkt, Gott den Herrn re-

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[426/0434] hen, Vater, wie er den Hut faßt! — Seine Kleidung? nichts was neu anſchiene. Ein neues Kleid iſt nicht Koͤniglich! Am Hut, der gewiß nicht neu war, keine Verzierung! Va- ter, durchweg ein Koͤnig! Alles ſo natuͤr- lich. — Thaͤten wir es, waͤr es die aͤuſſerſte Affektation. Aber wieder von der Floͤte. Nur die ha- ben ſeine Triller, ſeine Laͤufe gehoͤrt, die ihn nicht als Koͤnig anſehen duͤrfen, Freunde! Fremde! — Tonkuͤnſtler! Ein Koͤnig, Freun- de? Koͤnig Friedrich ſoll einen haben oder ein Paar, und das iſt viel! — ich haͤtte nicht das Herz, es zu ſeyn, auch du, Vater! ſo ſehr du Monarchenfreund in abſtrakto biſt, haͤtteſt du wohl goͤttlichen Ruf, es in concreto zu ſeyn? Immer gerade, wer kann ſich hal- ten? — nur die ſo geſchnuͤret ſind, und denn thun es nicht ſie, ſondern das Eiſen. Die Verſe, die er macht? auch das koͤnnt’ er bleiben laſſen, und es dem Voltair anheim ſtellen. Franzoͤſiſche Notabene gereimte Verſe! haͤtteſt du das gedacht, Vater? Gott der Herr hat nie in Verſen geredet. Koͤnige tragen ſein Bild. Es ſind Goͤtter der Erden. — Das ſchwerſte Stuͤck Arbeit eines Dich- ters iſt, wie mich duͤnkt, Gott den Herrn re- dend

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/434>, abgerufen am 25.11.2024.