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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781.

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Der Vater Amaliens und ich, nach mei-
ner Zurückkunft von dem Nathanael
Gretenschen Myrtentage.

Er. Wenn das Ehegeld in Curland nicht hö-
her ist;
ich. schwerlich -- es giebt Fälle, sie sind aber
selten.
er. So ist die Sache richtig. Meine Frau,
um mit der Thür ins Haus zu fallen,
wünscht den Herrn v. G -- zum Schwie-
gersohn. Er hat ihr sein Ja so deutlich
gemacht, nicht etwa zu verstehen gegeben,
so deutlich gemacht, daß es jedem Men-
schen sichtbar ist. Nur hörbar noch nicht.
Die Aussprache des Worts fehlt. Ange-
schrieben stehts in seinen Augen, Mund,
Händen, Füßen --
ich. Sie sagen mir da etwas --
er. was Sie selbst wißen.
ich. ich?
er. hätten Sie es denn nicht gelesen? Doch
stand es so leserlich, so fraktur gros.
ich. Von wem geschrieben?
er. ich seh wohl, daß Sie in dergleichen
Schrift nicht gelehrt sind; das hab' ich
von je her ihretwegen behauptet. Gelt!
sie find ein Abstemius, obgleich das Gered'
im

Der Vater Amaliens und ich, nach mei-
ner Zuruͤckkunft von dem Nathanael
Gretenſchen Myrtentage.

Er. Wenn das Ehegeld in Curland nicht hoͤ-
her iſt;
ich. ſchwerlich — es giebt Faͤlle, ſie ſind aber
ſelten.
er. So iſt die Sache richtig. Meine Frau,
um mit der Thuͤr ins Haus zu fallen,
wuͤnſcht den Herrn v. G — zum Schwie-
gerſohn. Er hat ihr ſein Ja ſo deutlich
gemacht, nicht etwa zu verſtehen gegeben,
ſo deutlich gemacht, daß es jedem Men-
ſchen ſichtbar iſt. Nur hoͤrbar noch nicht.
Die Ausſprache des Worts fehlt. Ange-
ſchrieben ſtehts in ſeinen Augen, Mund,
Haͤnden, Fuͤßen —
ich. Sie ſagen mir da etwas —
er. was Sie ſelbſt wißen.
ich. ich?
er. haͤtten Sie es denn nicht geleſen? Doch
ſtand es ſo leſerlich, ſo fraktur gros.
ich. Von wem geſchrieben?
er. ich ſeh wohl, daß Sie in dergleichen
Schrift nicht gelehrt ſind; das hab’ ich
von je her ihretwegen behauptet. Gelt!
ſie find ein Abſtemius, obgleich das Gered’
im
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[408/0416] Der Vater Amaliens und ich, nach mei- ner Zuruͤckkunft von dem Nathanael Gretenſchen Myrtentage. Er. Wenn das Ehegeld in Curland nicht hoͤ- her iſt; ich. ſchwerlich — es giebt Faͤlle, ſie ſind aber ſelten. er. So iſt die Sache richtig. Meine Frau, um mit der Thuͤr ins Haus zu fallen, wuͤnſcht den Herrn v. G — zum Schwie- gerſohn. Er hat ihr ſein Ja ſo deutlich gemacht, nicht etwa zu verſtehen gegeben, ſo deutlich gemacht, daß es jedem Men- ſchen ſichtbar iſt. Nur hoͤrbar noch nicht. Die Ausſprache des Worts fehlt. Ange- ſchrieben ſtehts in ſeinen Augen, Mund, Haͤnden, Fuͤßen — ich. Sie ſagen mir da etwas — er. was Sie ſelbſt wißen. ich. ich? er. haͤtten Sie es denn nicht geleſen? Doch ſtand es ſo leſerlich, ſo fraktur gros. ich. Von wem geſchrieben? er. ich ſeh wohl, daß Sie in dergleichen Schrift nicht gelehrt ſind; das hab’ ich von je her ihretwegen behauptet. Gelt! ſie find ein Abſtemius, obgleich das Gered’ im

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,1. Berlin, 1781, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0301_1781/416>, abgerufen am 25.11.2024.