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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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verstorbenen -- -- und da er damit fertig
war, gieng er gerade zu ins Hauß, und re-
dete den Wirth ohn' ihn zu sehen an:

"Er möchte wohl bedenken, was er nächst
"Gott Sr. Majestät schuldig wäre, nemlich
"treu, hold und gewärtig zu seyn, das Beste
"Sr. Majestät überall zu befördern, Schaden
"und Nachtheil aber zu verhindern" und,
nachdem er ziemlich weit in dieser Anrede ge-
diehen, ward er erst gewahr, daß niemand,
als ein altes Weib, vor ihm gestanden. Sie
war, außer einer Katze, welche ihr selbst zu-
gehörte, die einzige lebendige Seele im gan-
zen Hause. Er war also, nachdem er sich mit
diesem Phänomen bekannter gemacht, verbun-
den, sein Protokoll wie folget anzuheben --

Actum L -- 17 --

Dem höchsten Befehl der königlichen Re-
gierung von -- -- zur unterthänigsten Fol-
ge, begiebt sich Endesunterschriebener, nach-
dem er die ihm zugefertigten Akten genau ge-
lesen, beprüft, und sich den erforderlichen Plan
entworfen, nach L -- -- in die Behausung
des -- wo der Angabe nach Inculpatin Wil-
helmine -- -- sich aufhalten soll. Das Hauß
ist indessen völlig wüst und bis auf eine alte
Person leer, welche sogleich vernommen wird.

Sie

verſtorbenen — — und da er damit fertig
war, gieng er gerade zu ins Hauß, und re-
dete den Wirth ohn’ ihn zu ſehen an:

„Er moͤchte wohl bedenken, was er naͤchſt
„Gott Sr. Majeſtaͤt ſchuldig waͤre, nemlich
„treu, hold und gewaͤrtig zu ſeyn, das Beſte
„Sr. Majeſtaͤt uͤberall zu befoͤrdern, Schaden
„und Nachtheil aber zu verhindern„ und,
nachdem er ziemlich weit in dieſer Anrede ge-
diehen, ward er erſt gewahr, daß niemand,
als ein altes Weib, vor ihm geſtanden. Sie
war, außer einer Katze, welche ihr ſelbſt zu-
gehoͤrte, die einzige lebendige Seele im gan-
zen Hauſe. Er war alſo, nachdem er ſich mit
dieſem Phaͤnomen bekannter gemacht, verbun-
den, ſein Protokoll wie folget anzuheben —

Actum L — 17 —

Dem hoͤchſten Befehl der koͤniglichen Re-
gierung von — — zur unterthaͤnigſten Fol-
ge, begiebt ſich Endesunterſchriebener, nach-
dem er die ihm zugefertigten Akten genau ge-
leſen, bepruͤft, und ſich den erforderlichen Plan
entworfen, nach L — — in die Behauſung
des — wo der Angabe nach Inculpatin Wil-
helmine — — ſich aufhalten ſoll. Das Hauß
iſt indeſſen voͤllig wuͤſt und bis auf eine alte
Perſon leer, welche ſogleich vernommen wird.

Sie
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[476/0486] verſtorbenen — — und da er damit fertig war, gieng er gerade zu ins Hauß, und re- dete den Wirth ohn’ ihn zu ſehen an: „Er moͤchte wohl bedenken, was er naͤchſt „Gott Sr. Majeſtaͤt ſchuldig waͤre, nemlich „treu, hold und gewaͤrtig zu ſeyn, das Beſte „Sr. Majeſtaͤt uͤberall zu befoͤrdern, Schaden „und Nachtheil aber zu verhindern„ und, nachdem er ziemlich weit in dieſer Anrede ge- diehen, ward er erſt gewahr, daß niemand, als ein altes Weib, vor ihm geſtanden. Sie war, außer einer Katze, welche ihr ſelbſt zu- gehoͤrte, die einzige lebendige Seele im gan- zen Hauſe. Er war alſo, nachdem er ſich mit dieſem Phaͤnomen bekannter gemacht, verbun- den, ſein Protokoll wie folget anzuheben — Actum L — 17 — Dem hoͤchſten Befehl der koͤniglichen Re- gierung von — — zur unterthaͤnigſten Fol- ge, begiebt ſich Endesunterſchriebener, nach- dem er die ihm zugefertigten Akten genau ge- leſen, bepruͤft, und ſich den erforderlichen Plan entworfen, nach L — — in die Behauſung des — wo der Angabe nach Inculpatin Wil- helmine — — ſich aufhalten ſoll. Das Hauß iſt indeſſen voͤllig wuͤſt und bis auf eine alte Perſon leer, welche ſogleich vernommen wird. Sie

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/486>, abgerufen am 28.11.2024.