Alles im Hause zu erinnern, Ohne Er- laubniß mit der Inculpatin keine Ge- meinschaft zu haben.
Die Inculpatin mit einer kurzen Anrede der Wache zu überliefern:
Da sehet ihr nun die traurigen Folgen eures Ungehorsams! Diese königliche Solda- ten, nicht wie die Engel bereit, zum Dienst derer, die ererben sollen die Seligkeit, son- dern fertig, Boßheit zu bestrafen, und Frev- ler zu bewachen, sollen euch vorerst an Hän- den und Füßen geschlossen in feste Hand neh- men, und in engere Verwahrung bringen, damit ihr, nach eingezogenen nähern Ver- haltungsbefehlen, nach Memel gebracht, und von dort aus den Abgeschickten eures so anä- digen Brodherrn des v. E. überreichet wer- den könnet! Wolte der Himmel, daß euch eure so grobe Verbrechen das Herz durch bohren, und ihr, noch ehe ihr dort! dort! eure Mut- ter vor Gottes Richterstuhl erblickt, euch mit ihrem Schatten aussöhnen möchtet! Wolte der Himmel, daß eure verfälschte unlautere Seele noch gerettet, und ihr wenigstens die Hofnungen auf die andere Welt nicht aufge- ben dörftet, da in dieser für euch kein Ort abzusehen, wo ihr vor Vorwürfen eures Ge-
wissens
G g 5
Alles im Hauſe zu erinnern, Ohne Er- laubniß mit der Inculpatin keine Ge- meinſchaft zu haben.
Die Inculpatin mit einer kurzen Anrede der Wache zu uͤberliefern:
Da ſehet ihr nun die traurigen Folgen eures Ungehorſams! Dieſe koͤnigliche Solda- ten, nicht wie die Engel bereit, zum Dienſt derer, die ererben ſollen die Seligkeit, ſon- dern fertig, Boßheit zu beſtrafen, und Frev- ler zu bewachen, ſollen euch vorerſt an Haͤn- den und Fuͤßen geſchloſſen in feſte Hand neh- men, und in engere Verwahrung bringen, damit ihr, nach eingezogenen naͤhern Ver- haltungsbefehlen, nach Memel gebracht, und von dort aus den Abgeſchickten eures ſo anaͤ- digen Brodherrn des v. E. uͤberreichet wer- den koͤnnet! Wolte der Himmel, daß euch eure ſo grobe Verbrechen das Herz durch bohren, und ihr, noch ehe ihr dort! dort! eure Mut- ter vor Gottes Richterſtuhl erblickt, euch mit ihrem Schatten ausſoͤhnen moͤchtet! Wolte der Himmel, daß eure verfaͤlſchte unlautere Seele noch gerettet, und ihr wenigſtens die Hofnungen auf die andere Welt nicht aufge- ben doͤrftet, da in dieſer fuͤr euch kein Ort abzuſehen, wo ihr vor Vorwuͤrfen eures Ge-
wiſſens
G g 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><list><item><list><pbfacs="#f0483"n="473"/><item>Alles im Hauſe zu erinnern, <hirendition="#fr">Ohne Er-<lb/>
laubniß</hi> mit der Inculpatin keine Ge-<lb/>
meinſchaft zu haben.</item><lb/><item>Die Inculpatin mit einer kurzen Anrede<lb/>
der Wache zu uͤberliefern:</item></list></item></list><lb/><p>Da ſehet ihr nun die traurigen Folgen<lb/>
eures Ungehorſams! Dieſe koͤnigliche Solda-<lb/>
ten, nicht wie die Engel bereit, zum Dienſt<lb/>
derer, die ererben ſollen die Seligkeit, ſon-<lb/>
dern fertig, Boßheit zu beſtrafen, und Frev-<lb/>
ler zu bewachen, ſollen euch vorerſt an Haͤn-<lb/>
den und Fuͤßen geſchloſſen in feſte Hand neh-<lb/>
men, und in engere Verwahrung bringen,<lb/>
damit ihr, nach eingezogenen naͤhern Ver-<lb/>
haltungsbefehlen, nach <hirendition="#fr">Memel</hi> gebracht, und<lb/>
von dort aus den Abgeſchickten eures ſo anaͤ-<lb/>
digen Brodherrn des v. E. uͤberreichet wer-<lb/>
den koͤnnet! Wolte der Himmel, daß euch eure<lb/>ſo grobe Verbrechen das Herz durch bohren,<lb/>
und ihr, noch ehe ihr dort! dort! eure Mut-<lb/>
ter vor Gottes Richterſtuhl erblickt, euch mit<lb/>
ihrem Schatten ausſoͤhnen moͤchtet! Wolte<lb/>
der Himmel, daß eure verfaͤlſchte unlautere<lb/>
Seele noch gerettet, und ihr wenigſtens die<lb/>
Hofnungen auf die andere Welt nicht aufge-<lb/>
ben doͤrftet, da in dieſer fuͤr euch kein Ort<lb/>
abzuſehen, wo ihr vor Vorwuͤrfen eures Ge-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G g 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">wiſſens</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[473/0483]
Alles im Hauſe zu erinnern, Ohne Er-
laubniß mit der Inculpatin keine Ge-
meinſchaft zu haben.
Die Inculpatin mit einer kurzen Anrede
der Wache zu uͤberliefern:
Da ſehet ihr nun die traurigen Folgen
eures Ungehorſams! Dieſe koͤnigliche Solda-
ten, nicht wie die Engel bereit, zum Dienſt
derer, die ererben ſollen die Seligkeit, ſon-
dern fertig, Boßheit zu beſtrafen, und Frev-
ler zu bewachen, ſollen euch vorerſt an Haͤn-
den und Fuͤßen geſchloſſen in feſte Hand neh-
men, und in engere Verwahrung bringen,
damit ihr, nach eingezogenen naͤhern Ver-
haltungsbefehlen, nach Memel gebracht, und
von dort aus den Abgeſchickten eures ſo anaͤ-
digen Brodherrn des v. E. uͤberreichet wer-
den koͤnnet! Wolte der Himmel, daß euch eure
ſo grobe Verbrechen das Herz durch bohren,
und ihr, noch ehe ihr dort! dort! eure Mut-
ter vor Gottes Richterſtuhl erblickt, euch mit
ihrem Schatten ausſoͤhnen moͤchtet! Wolte
der Himmel, daß eure verfaͤlſchte unlautere
Seele noch gerettet, und ihr wenigſtens die
Hofnungen auf die andere Welt nicht aufge-
ben doͤrftet, da in dieſer fuͤr euch kein Ort
abzuſehen, wo ihr vor Vorwuͤrfen eures Ge-
wiſſens
G g 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/483>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.