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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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v. E. Seine Religion ist die lutherische.
Alt ist er fünf und zwanzig Jahr. In Rück-
sicht der Sache selbst stimmet er in seinen
Aussagen mit dem Beyfuß pünktlich: außer
daß er wegen der Flucht der Wilhelmine -- --
-- noch folgende Umstände nachträgt:

Es ward ihm aufgegeben, die Flüchtlin-
gin einzuholen, nachdem ihre Flucht und ihr
grober Diebstal zu jedermanns Wissenschaft
drang. Nach einigen fruchtlosen Bemühun-
gen war er würklich so glücklich, sie auf der
Flucht zu erspüren und zu bezirken, da indes-
sen sein Auftrag sich nicht weiter erstreckte,
als die Läuflingin gütlich zur Rückkehr zu
bequemen, blieb er bey der Verfolgung dieser
Läuflingin unbewaffnet. So bald er sie traf,
machte sie einen Schrey, welcher ihm zwar
sehr auffiel; indessen hätt' er sich eher den
Tod, wie er bemerkt, als die Folge vorgestelt,
welche dieser Schrey würklich gehabt: denn
es war ein Hülfs- und Nothzeichen, und
sogleich stürzte eine starke Mannsperson auf
ihn zu, mit einem Messer, mit welchem sie
den Comparenten nicht etwa bedrohete, son-
dern sie stürmte los auf ihn, und würd' ihm
auch würklich auf der Stelle das Leben

genom-

v. E. Seine Religion iſt die lutheriſche.
Alt iſt er fuͤnf und zwanzig Jahr. In Ruͤck-
ſicht der Sache ſelbſt ſtimmet er in ſeinen
Auſſagen mit dem Beyfuß puͤnktlich: außer
daß er wegen der Flucht der Wilhelmine — —
— noch folgende Umſtaͤnde nachtraͤgt:

Es ward ihm aufgegeben, die Fluͤchtlin-
gin einzuholen, nachdem ihre Flucht und ihr
grober Diebſtal zu jedermanns Wiſſenſchaft
drang. Nach einigen fruchtloſen Bemuͤhun-
gen war er wuͤrklich ſo gluͤcklich, ſie auf der
Flucht zu erſpuͤren und zu bezirken, da indeſ-
ſen ſein Auftrag ſich nicht weiter erſtreckte,
als die Laͤuflingin guͤtlich zur Ruͤckkehr zu
bequemen, blieb er bey der Verfolgung dieſer
Laͤuflingin unbewaffnet. So bald er ſie traf,
machte ſie einen Schrey, welcher ihm zwar
ſehr auffiel; indeſſen haͤtt’ er ſich eher den
Tod, wie er bemerkt, als die Folge vorgeſtelt,
welche dieſer Schrey wuͤrklich gehabt: denn
es war ein Huͤlfs- und Nothzeichen, und
ſogleich ſtuͤrzte eine ſtarke Mannsperſon auf
ihn zu, mit einem Meſſer, mit welchem ſie
den Comparenten nicht etwa bedrohete, ſon-
dern ſie ſtuͤrmte los auf ihn, und wuͤrd’ ihm
auch wuͤrklich auf der Stelle das Leben

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[446/0456] v. E. Seine Religion iſt die lutheriſche. Alt iſt er fuͤnf und zwanzig Jahr. In Ruͤck- ſicht der Sache ſelbſt ſtimmet er in ſeinen Auſſagen mit dem Beyfuß puͤnktlich: außer daß er wegen der Flucht der Wilhelmine — — — noch folgende Umſtaͤnde nachtraͤgt: Es ward ihm aufgegeben, die Fluͤchtlin- gin einzuholen, nachdem ihre Flucht und ihr grober Diebſtal zu jedermanns Wiſſenſchaft drang. Nach einigen fruchtloſen Bemuͤhun- gen war er wuͤrklich ſo gluͤcklich, ſie auf der Flucht zu erſpuͤren und zu bezirken, da indeſ- ſen ſein Auftrag ſich nicht weiter erſtreckte, als die Laͤuflingin guͤtlich zur Ruͤckkehr zu bequemen, blieb er bey der Verfolgung dieſer Laͤuflingin unbewaffnet. So bald er ſie traf, machte ſie einen Schrey, welcher ihm zwar ſehr auffiel; indeſſen haͤtt’ er ſich eher den Tod, wie er bemerkt, als die Folge vorgeſtelt, welche dieſer Schrey wuͤrklich gehabt: denn es war ein Huͤlfs- und Nothzeichen, und ſogleich ſtuͤrzte eine ſtarke Mannsperſon auf ihn zu, mit einem Meſſer, mit welchem ſie den Comparenten nicht etwa bedrohete, ſon- dern ſie ſtuͤrmte los auf ihn, und wuͤrd’ ihm auch wuͤrklich auf der Stelle das Leben genom-

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/456>, abgerufen am 27.11.2024.