"dies kam mir so unerwartet, daß ich feuer- "roth wurde, -- ich freute mich, mein Lie- "ber, so sehr sich Mine freuen konnte! --" Da Mine eine Lust bezeigte, die Stadt zu besehen, so ward den Morgen eine Kutsche angespannet. Die Majorin machte Umstän- de, mit Minen zusammen zu sitzen. Sie wolte gerad über sitzen. Endlich -- -- All Augenblick, wenn Mine einen jungen Men- schen sah, fiel sie zurück. Sie glaubte mich --
Den nemlichen Tag nach Tische.
Herr v. G. und ich.
Er. Endlich.
Ich. Ich bin auch heut noch zu beklommen, ich habe noch kein empfängliches Herz für die Natur -- keinen Hunger und Durst -- nach ihrer Milch und Honig. Sie nimmt es übel, Bruder! wenn man zu ihr kommt und sauer sieht. --
Er. Sie wird dich aufmuntern. --
Ich. Das thut sie nicht.
Er. Ihren Lieblingen wohl, und du sitzest ihr im Schoos. --
Ich. Wohin denn?
Er. Das laß mir über! Unser ehrlicher Ma- jor hat, daß weißt du, Ursach, es übel zu
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„dies kam mir ſo unerwartet, daß ich feuer- „roth wurde, — ich freute mich, mein Lie- „ber, ſo ſehr ſich Mine freuen konnte! —„ Da Mine eine Luſt bezeigte, die Stadt zu beſehen, ſo ward den Morgen eine Kutſche angeſpannet. Die Majorin machte Umſtaͤn- de, mit Minen zuſammen zu ſitzen. Sie wolte gerad uͤber ſitzen. Endlich — — All Augenblick, wenn Mine einen jungen Men- ſchen ſah, fiel ſie zuruͤck. Sie glaubte mich —
Den nemlichen Tag nach Tiſche.
Herr v. G. und ich.
Er. Endlich.
Ich. Ich bin auch heut noch zu beklommen, ich habe noch kein empfaͤngliches Herz fuͤr die Natur — keinen Hunger und Durſt — nach ihrer Milch und Honig. Sie nimmt es uͤbel, Bruder! wenn man zu ihr kommt und ſauer ſieht. —
Er. Sie wird dich aufmuntern. —
Ich. Das thut ſie nicht.
Er. Ihren Lieblingen wohl, und du ſitzeſt ihr im Schoos. —
Ich. Wohin denn?
Er. Das laß mir uͤber! Unſer ehrlicher Ma- jor hat, daß weißt du, Urſach, es uͤbel zu
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„dies kam mir ſo unerwartet, daß ich feuer-
„roth wurde, — ich freute mich, mein Lie-
„ber, ſo ſehr ſich Mine freuen konnte! —„
Da Mine eine Luſt bezeigte, die Stadt zu
beſehen, ſo ward den Morgen eine Kutſche
angeſpannet. Die Majorin machte Umſtaͤn-
de, mit Minen zuſammen zu ſitzen. Sie
wolte gerad uͤber ſitzen. Endlich — — All
Augenblick, wenn Mine einen jungen Men-
ſchen ſah, fiel ſie zuruͤck. Sie glaubte mich —
Den nemlichen Tag nach Tiſche.
Herr v. G. und ich.
Er. Endlich.
Ich. Ich bin auch heut noch zu beklommen,
ich habe noch kein empfaͤngliches Herz fuͤr
die Natur — keinen Hunger und Durſt —
nach ihrer Milch und Honig. Sie nimmt
es uͤbel, Bruder! wenn man zu ihr kommt
und ſauer ſieht. —
Er. Sie wird dich aufmuntern. —
Ich. Das thut ſie nicht.
Er. Ihren Lieblingen wohl, und du ſitzeſt
ihr im Schoos. —
Ich. Wohin denn?
Er. Das laß mir uͤber! Unſer ehrlicher Ma-
jor hat, daß weißt du, Urſach, es uͤbel zu
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/415>, abgerufen am 22.11.2024.
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