ten; so lös' auch der Herr seine Bande, und mach' ihm alles leicht, wenn seine Stunde kommen! Die Stimme Gottes an Abraham war mir ein sichres Geleit, ein Paß auf mei- ner Reise, ich war gefaßt, getrost -- und so heiter, als wär ich schon angelangt, und wo? Ich gieng in meinen Gedanken nirgend anders, als in die selige Ewigkeit, aus mei- nes Vaters Hause -- aus meinem Vater- land' und aus meiner Freundschaft! -- Gern hätt' ich communicirt, wenn es so angegan- gen wäre -- ich war recht dazu vorbe- reitet, recht --
Der Text zur Predigt war Ebr. im drey- zehnten Capitel der vierzehnte Vers: Wir haben hie keine bleibende Statt, sondern die zukünftige suchen wir!
Alles auf mich! -- Du kannst dir dei- nen Vater vorstellen, der auch nicht in Cur- land zu Haus' ist. Er redete mitten durchs Herz. So hat er noch nie gepredigt. Es war Seelenspeise auf den Weg. -- Er pre- digt' als wenn er auch schon den Abend von hinnen ziehen solte. --
Dein Vater führt' in seiner Predigt die Geschichte vom Sohne der Wittwe zu Nain an, er erhob seine Stimme, und diese nahm
sich
ten; ſo loͤſ’ auch der Herr ſeine Bande, und mach’ ihm alles leicht, wenn ſeine Stunde kommen! Die Stimme Gottes an Abraham war mir ein ſichres Geleit, ein Paß auf mei- ner Reiſe, ich war gefaßt, getroſt — und ſo heiter, als waͤr ich ſchon angelangt, und wo? Ich gieng in meinen Gedanken nirgend anders, als in die ſelige Ewigkeit, aus mei- nes Vaters Hauſe — aus meinem Vater- land’ und aus meiner Freundſchaft! — Gern haͤtt’ ich communicirt, wenn es ſo angegan- gen waͤre — ich war recht dazu vorbe- reitet, recht —
Der Text zur Predigt war Ebr. im drey- zehnten Capitel der vierzehnte Vers: Wir haben hie keine bleibende Statt, ſondern die zukuͤnftige ſuchen wir!
Alles auf mich! — Du kannſt dir dei- nen Vater vorſtellen, der auch nicht in Cur- land zu Hauſ’ iſt. Er redete mitten durchs Herz. So hat er noch nie gepredigt. Es war Seelenſpeiſe auf den Weg. — Er pre- digt’ als wenn er auch ſchon den Abend von hinnen ziehen ſolte. —
Dein Vater fuͤhrt’ in ſeiner Predigt die Geſchichte vom Sohne der Wittwe zu Nain an, er erhob ſeine Stimme, und dieſe nahm
ſich
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ten; ſo loͤſ’ auch der Herr ſeine Bande, und
mach’ ihm alles leicht, wenn ſeine Stunde
kommen! Die Stimme Gottes an Abraham
war mir ein ſichres Geleit, ein Paß auf mei-
ner Reiſe, ich war gefaßt, getroſt — und
ſo heiter, als waͤr ich ſchon angelangt, und
wo? Ich gieng in meinen Gedanken nirgend
anders, als in die ſelige Ewigkeit, aus mei-
nes Vaters Hauſe — aus meinem Vater-
land’ und aus meiner Freundſchaft! — Gern
haͤtt’ ich communicirt, wenn es ſo angegan-
gen waͤre — ich war recht dazu vorbe-
reitet, recht —
Der Text zur Predigt war Ebr. im drey-
zehnten Capitel der vierzehnte Vers: Wir
haben hie keine bleibende Statt, ſondern
die zukuͤnftige ſuchen wir!
Alles auf mich! — Du kannſt dir dei-
nen Vater vorſtellen, der auch nicht in Cur-
land zu Hauſ’ iſt. Er redete mitten durchs
Herz. So hat er noch nie gepredigt. Es
war Seelenſpeiſe auf den Weg. — Er pre-
digt’ als wenn er auch ſchon den Abend von
hinnen ziehen ſolte. —
Dein Vater fuͤhrt’ in ſeiner Predigt die
Geſchichte vom Sohne der Wittwe zu Nain
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/375>, abgerufen am 25.11.2024.
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